Bisher gab es solch eine Behörde nur auf Bundesebene. Der Freistaat hat bereits seit mehr als zehn Jahren eine eigene Anti-Hacker-Einheit, den sogenannten BayernCERT. Dessen IT-Spezialisten werden nun in die neue Behörde in Nürnberg eingegliedert. Weil aber Bayerns Netze schon heute rund 40.000 Mal pro Tag angegriffen werden, soll das Team von anfangs 30 Mitarbeitern innerhalb von zwei Jahren auf bis zu 200 Computerspezialisten anwachsen, teilte die Behörde mit.
Gegen Cyber-Attacken
Die LSI-Mitarbeiter haben drei Kernaufgaben. Erstens: Die staatlichen Systeme vor Hackerattacken schützen – dazu gehören auch Steuerdaten der Bürger. Zweitens soll die Behörde Bürger und Kommunen nicht nur in Cyber-Sicherheitsfragen beraten, sondern auch selbst als eine Art "IT-Feuerwehr" vor Ort bei Viren oder Trojanern helfen. Drittens sollen die Spezialisten bestehende Sicherheitsmaßnahmen weiterentwickeln und neue Bedrohungen analysieren – und das in einem extra abgeschotteten Hochsicherheitslabor mit eigener Zugangskontrolle. Die bisherigen Standorte des BayernCERT werden zu LSI-Außenstellen umgewandelt. Für die Zentrale in Nürnberg hat der Freistaat das alte Postscheckamt in der Nürnberger Innenstadt umgebaut und nach eigenen Angaben mehr als 15 Millionen Euro für den Aufbau der Behörde in die Hand genommen.