Nach dem Willen des Landshuter Landrats Peter Dreier (Freie Wähler) soll es künftig in der Bundesrepublik nur noch ein einziges Zwischenlager für radioaktiven Atommüll geben. Dafür könnten die bisher insgesamt 16 über ganz Deutschland verteilten Zwischenlager aufgelöst werden. Das beträfe dann auch das Zwischenlager Bella bei den beiden abgeschalteten Atomkraftwerken Isar 1 und 2 bei Landshut.
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Brief an den Kanzler
Einen entsprechenden Vorschlag hat Dreier jetzt in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) formuliert. Hintergrund sind die Verzögerungen bei der Suche nach einem Standort für ein Atommüll-Endlager. Es könne noch Jahrzehnte dauern, bis ein passendes Endlager gefunden und eingerichtet ist. Ein zentrales Atommüll-Zwischenlager sei leichter zu überwachen und zu schützen als 16 einzelne Standorte, schreibt Dreier.
Standortvorschlag: Gorleben
Dem Landrat zufolge würde sich der Ort Gorleben in Niedersachsen als zentraler Standort für ein solches Zwischenlager eignen. Dort sei bereits eine sogenannte Pilotkonditionierungsanlage errichtet worden. In einer solchen "heißen Zelle" könnten beschädigte Castoren, also Atommüllbehälter, repariert werden.
Der Salzstock in Gorleben war lange Zeit als mögliches deutsches Atommüll-Endlager im Gespräch. Vor drei Jahren wurde der Standort aber dann als nicht geeignet eingestuft.
💡 Was ist das Zwischenlager Bella?
Das Atommüllzwischenlager Bella bei Landshut wurde im März 2007 in Betrieb genommen. Hier können mehr als 150 Castoren mit atomaren Brennelementen eingelagert werden. Die Betriebsgenehmigung für Bella endet laut Betreibergesellschaft 2047, also in 24 Jahren. In Bayern gibt es aktuell noch zwei weitere Atommüll-Zwischenlager, ebenfalls im Umfeld von abgeschalteten Atomkraftwerken: in Grafenrheinfeld in Unterfranken und in Gundremmingen in Schwaben. Auch für diese beiden Standorte gibt es Betriebsgenehmigungen, die noch mehr als 20 Jahre lang gelten.
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