Grundsätzlich ist die Situation in ganz Bayern eher unterschiedlich, und auch in Oberbayern liegen gut und schlecht oft ganz nahe beieinander, sagen die Experten zum Thema Landwirtschaft. Denn: Das ist von den Böden abhängig und je nachdem, wo der Platzregen gerade runtergegangen ist.
Aber ganz grob könnte man sagen: In den schlechten Ecken in Oberbayern sieht es immer noch um Klassen besser aus, als in den guten in Oberfranken oder gar in Mecklenburg-Vorpommern, sagt Ingid Wolf aus der BR-Landwirtschaftsredaktion.
Getreide, Raps, Mais und Kartoffeln
Zu den einzelnen Kulturen lässt sich sagen: Getreide und Raps sind geerntet. Da war die Ernte so lala, beim Raps eher schlecht. "Beim Mais haben wir wieder diesen Fleckerlteppich, das ist total unterschiedlich", sagt Wolf. Bei den Kartoffeln käme es jetzt entscheidend darauf an, wie sich das Wetter im August entwickelt.
Milchbauern hoffen auf Regen
Und richtig bitter könnte es noch beim Grünland werden. Denn auf den Wiesen wächst inzwischen so gut wie nichts mehr – und das Futter fehlt den Milchbauern dann natürlich auch im Winter. Die hoffen jetzt auch auf Regen und dass es im Spätsommer mit dem Schnitt noch mal etwas wird.
Doch es gibt auch Gewinner bei der Hitze: Sonderkulturen, also beispielsweise Spargel oder Erdbeeren waren klasse. Die Hopfenbauern freuen sich über den hohen Bierkonsum, denn der wirkt sich positiv auf den Hopfenpreis aus. Die vielen Photovoltaikanlagen auf den Scheunen- und Stalldächern laufen auf Hochtouren.
Gefragt: Urlaub auf dem Bauernhof
Und natürlich haben auch alle Betriebe, die mit Tourismus zu tun haben, also zum Beispiel Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, eine tolle Saison. Trotzdem – auch wenn Oberbayern mit einem blauen Auge davonkommtI, betont Ingrid Wolf: "Ich glaube, die Landwirtschaft muss sich dem Klimawandel stellen. Und das heißt, sie muss über ihren eigenen Beitrag dazu nachdenken. Der CO2- und Methanausstoß muss kleiner werden. Da hilft alles nichts."