Müllkontrolleurin Andrea Aschenbrenner dreht frühmorgens ihre Runde im Dorf Niederrunding im Kreis Cham. Dabei entdeckt sie eine Restmülltonne, bei der der Deckel nicht mehr zugeht. Sie macht ein Foto und schickt es an die Kreiswerke Cham. Die verhängen dann ein Bußgeld. Für rund 3.000 Euro haben die Kreiswerke Cham allein im letzten Vierteljahr solche Bußgelder verhängt, sagt Heinrich Helmberger, Sachgebietsleiter Abfallwirtschaft.
"Das ist abhängig von der schwere des Deliktes, wie weit die Tonne überfüllt ist und wieviel Wertstoffe drin sind, die wir beanstanden müssen. Da reicht es von einem Verwarnungsgeld von 25 Euro bis zu einem Bußgeld von 50 bis 75 Euro." Heinrich Helmberger
Erziehen über Bußgelder
Eine Erziehungsmaßnahme, die die Müll-Gebühren für die rund 45.000 Haushalte im Landkreis stabil halten soll. Und die offenbar mehr bringt als jedes Argument. Denn wer seine Tonne überfüllt, verursacht Verbrennungs-Kosten, vor allem, wenn Papier, Blech, Glas oder Plastik, also Wertstoffe drin sind, die eigentlich getrennt werden müssten:
"Je mehr Wertstoffe wir aus dem Müll rausbekommen, desto weniger geht nach Schwandorf zum Verbrennen. Das Müllkraftwerk dort ist überlastet. Schwandorf fährt zurzeit zwischen 20.000 und 30.000 Tonnen Abfälle in andere Müllkraftwerke, weil sie es selber nicht schaffen, alles zu verbrennen." Heinrich Helmberger