Nach der Chaosfahrt eines Lkw-Fahrers in Fürth im Februar dieses Jahres soll nun die juristische Aufarbeitung beginnen. Wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth mitteilt, hat die Behörde Anklage gegen den Lkw-Fahrer erhoben. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 51-Jährige, der einen Sattelzug mit 26 Tonnen Maschinenteilen fuhr, unter Alkoholeinfluss stand und mit mehr als zwei Promille Alkohol im Blut nicht mehr fahrtüchtig war.
Fahrer soll Lkw auf 70 km/h beschleunigt haben
Demnach startete der Mann seine Fahrt in Richtung Köln am frühen Abend des 8. Februar und soll nach sechs Kilometern Fahrt in der Fürther Hardstraße bei Rotlicht in eine Kreuzung eingefahren und mit einem Pkw kollidiert sein. Dabei wurde die Pkw-Fahrerin verletzt. Obwohl der 51-Jährige den Unfall wahrscheinlich bemerkt hat, fuhr er laut Ermittlungen weiter und soll den Lkw dabei auf bis zu 70 km/h beschleunigt haben.
31 Fahrzeuge gerammt, Wohnhaus fängt Feuer
Bei der Chaosfahrt wurden 31 Fahrzeuge gerammt und ineinander geschoben. Ein auf dem Gehweg stehender Fußgänger soll nur noch durch den Sprung über eine Motorhaube verhindert haben, von einem dieser Fahrzeuge erfasst zu werden, und wurde hierbei leicht verletzt.
Einige Fahrzeuge fingen Feuer und brannten aus. Die Flammen griffen auch auf ein Wohnhaus über. Dabei barsten Scheiben und Rollläden schmolzen. Durch die große Hitze wurden Fassaden mehrerer Gebäude beschädigt.
Gesamtschaden von 700.000 Euro
Die Ermittler gehen von einem Gesamtschaden von mehr als 700.000 Euro aus. Der Anklagevorwurf lautet deshalb unter anderem auf Gefährdung des Straßenverkehrs, unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, fahrlässige Brandstiftung und fahrlässige Körperverletzung in mehreren Fällen, so die Staatsanwaltschaft.
Der 51-Jährige, der sich seit Februar 2022 in Untersuchungshaft befindet, soll die Tat im Wesentlichen eingeräumt haben, teilte die Behörde weiter mit. Nun entscheidet das Gericht, ob sie die Anklage der Staatsanwaltschaft zur Hauptverhandlung zulässt und das Hauptverfahren eröffnet.
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