Wenn am Sonntag Bayerns neuer Landtag gewählt wird, werden deutlich weniger Menschen dazu die Wahllokale aufsuchen. Immer häufiger machen sie ihre Kreuze auf den Stimmzetteln inzwischen lieber in Ruhe zuhause.
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In Würzburg liegt der Anteil auch dieses Mal wieder deutlich über den Landesdurchschnitt. Inzwischen kratzt er sogar schon an der 50%-Marke. Damit bleibt die Stadt ihrem Ruf treu. Bei der Bundestagswahl 2017 verzeichnete Würzburg nämlich schon die höchste Briefwahlquote in ganz Deutschland, erklärt Markus Brennfleck, der Leiter des städtischen Wahlamtes.
Wahlbenachrichtigung sorgfältig lesen!
Dieser Trend hat allerdings auch Folgen für die Organisation des Wahltages. Denn bayernweit stehen zur aktuellen Landtagswahl rund 2.150 Wahllokale weniger zur Verfügung. Im Stimmkreis Würzburg Stadt zum Beispiel waren es 2018 noch 112 Wahllokale. Heuer sind es 86. Markus Brennfleck rät deshalb dazu, vor dem Gang ins Wahllokal die Wahlbenachrichtigung sorgfältig zu studieren. Denn wählen darf man eben nur in seinem Stimmkreis und dem dafür vorgesehenen Raum. Und der muss nicht unbedingt derselbe bleiben, wie man es vielleicht seit Jahrzehnten gewohnt war: "Auf der Wahlbenachrichtigung ist immer das Wahllokal angegeben mit Wahlraum, also beispielsweise ein Klassenzimmer in einer Schule. Wenn ich dann mal im falschen Wahllokal lande, dann kann mir der Wahlvorstand dort sagen: nein, Sie müssen gegenüber in das Wahllokal, weil alle Örtlichkeiten mit Adresse bekannt sind", sagt der Mann vom Wahlamt.
Briefwahl erspart keine ehrenamtliche Mithilfe
In Würzburg hat sich dagegen die Zahl der Briefwahlbezirke, verglichen mit der letzten Landtagswahl, auf 86 mehr als verdoppelt. Trotz der geringeren Zahl an Wahllokalen benötigt die Stadt nun jedoch keineswegs weniger Wahlhelfer. Das Gegenteil ist der Fall, sagt Markus Brennfleck. Statt 1.100 ehrenamtlichen Kräften helfen dieses Mal 1.400 mit. Denn die Wahlbriefe müssen erst geöffnet und die Gültigkeit der Wahlscheine kontrolliert werden. Dazu braucht es eben viele Hände. Anders als im Urnenwahllokal kommen die allerdings erst ab dem Nachmittag zum Einsatz. Die eigentlichen Stimmzettel dürfen allerdings auch bei der Briefwahl erst am Sonntag um 18.00h aus des Extra-Kuverts entnommen werden. Trotzdem soll das Wahlergebnis möglichst schnell feststehen.
Nicht überall haben die Kommunen allerdings die Zahl ihrer Urnenwahllokale verringert. Der Markt Höchberg im Landkreis Würzburg lässt zumindest vorerst alles beim Alten, sagt Wahlbeauftragte Claudia Bräuer. "Weil wir haben am Sonntag in Höchberg Kirchweih. Und da vermuten wir natürlich, dass viele Leute den Kirchweihbesuch mit dem Urnengang im Wahllokal verbinden und hoffen dann auch auf eine hohe Wahlbeteiligung".
Apropos Wahlbeteiligung. Da hat der allgemeine Trend weg von der Urne, hin zum Briefkasten eher genützt. So stieg sie in Bayern bei den letzten Landtagswahlen um 8,7%-Punkte. Damit wählten über 72% der Stimmberechtigten.
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