In Niederbayern haben so viele Menschen wie noch nie Briefwahlunterlagen für die Landtags- und Bezirkswahlen am 8. Oktober beantragt. In Passau, Landshut, Straubing und Deggendorf ist die Zahl der beantragten Briefwahlunterlagen schon jetzt deutlich höher als die Zahl der 2018 insgesamt beantragten Unterlagen. Teilweise werden zusätzliche Briefwahlbezirke eingerichtet und gleichzeitig die Stimmbezirke für die Urnenwahl verringert.
Für Briefwahl keine Gründe mehr nötig
Die Gründe für den Anstieg der Briefwähler sieht man in Straubing darin, dass man für die Beantragung der Unterlagen nicht mehr angeben muss, warum man nicht am Wahltag vor Ort wählen kann. Außerdem sei es mittlerweile sehr einfach, den Antrag im Internet und per QR-Code zu stellen.
Mehr Brief- als Urnenwähler
In Passau haben bis jetzt 12.486 Menschen die Briefwahl beantragt, das sind 34 Prozent der Wahlberechtigten. 2018 waren insgesamt 10.734 Einträge eingegangen. In Passau gab es laut der Stadt schon bei der Kommunalwahl 2014 erstmals mehr Brief- als Urnenwähler.
In Landshut haben bis jetzt 14.880 Bürger Briefwahlunterlagen beantragt. 2018 waren es insgesamt 12.447. In der Stadt Straubing wurden (Stand 27. September) 10.488 Briefwahlunterlagen ausgegeben. Bei der Landtagswahl 2018 haben insgesamt 8.659 Bürgerinnen und Bürger per Briefwahl gewählt.
In Deggendorf wurde die Anzahl der Urnenwahllokale von 32 im Jahr 2018 auf aktuell 28 reduziert, dafür wurden in diesem Jahr 22 Briefwahlbezirke anstatt 14 Briefwahlbezirke im Jahr 2018 eingerichtet. Damit reagiert man auch hier auf die gestiegene Anzahl der Briefwähler: Schon jetzt haben in Deggendorf knapp 8.200 Menschen den Antrag eingereicht, 2018 waren es insgesamt knapp 6.200.
- Zum Artikel: Landtagswahl – Können unsere Stimmen geklaut werden?
Etliche ungültige Wahlzettel
Ein Nachteil der Briefwahl ist der Umfrage bei den Behörden zufolge, dass Wählerinnen und Wähler dabei offenbar mehr Fehler machen als im Wahllokal. So seien etliche Wahlzettel ungültig oder sie würden erst gar nicht zurückgeschickt. Eine weitere Fehlerquelle: Der Wahlschein ist nicht unterschrieben. Im Wahllokal würden demgegenüber die Wahlhelferinnen und -helfer auf diese Formalitäten achten und könnten Fragen dazu beantworten.
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