Mit viel Dramatik hat am Montag in München der Prozess um die Tötung eines Mannes in seinem Sportwagen begonnen. "Mörder, du Mörder, du hast unseren Jungen umgebracht", rief eine Familienangehörige des Opfers dem Angeklagten entgegen, als der den Gerichtssaal betrat. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 24-Jährigen Barkeeper vor, im März 2020 aus Habgier einen 25-Jährigen heimtückisch mit drei Schüssen ermordet zu haben.
Motiv: Krasse Eigensucht
Laut Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte 8.000 Euro Schulden im Zusammenhang mit Kokaingeschäften, die er nicht zurückzahlen wollte. Der Barkeeper stellte damit nach Ansicht der Staatsanwaltschaft sein eigenes rücksichtsloses Streben nach finanzieller Entlastung in krasser Eigensucht über das Lebensrecht des Opfers.
Angeklagter gibt Schüsse zu
Der Angeklagte räumte in einer Erklärung, die seine Verteidigerin verlas, die Schüsse auf den 25-Jährigen ein. Der Mann habe mehr Geld von ihm verlangt, als er ihm geschuldet habe. Er habe ihn unter Druck gesetzt und bedroht. Am Tatabend habe er den 25-Jährigen beeindrucken wollen und sei mit einer Waffe in dessen Porsche gestiegen. Als der Mann eine Bewegung machte, habe er Angst bekommen und geschossen. "Ich bereue zutiefst, was ich getan habe", erklärte der 24-Jährige Angeklagte.
Filmreife Flucht aus Stadelheim
Eine Passantin hatte den Toten in dem Sportwagen entdeckt, der am Straßenrand parkte. Gut eine Woche nach der Tat wurde der Barkeeper festgenommen. Im Februar 2021 legte er eine filmreife Flucht aus der Justizvollzugsanstalt Stadelheim hin, wurde aber noch am selben Tag von Polizisten im Hasenbergl erkannt und wieder gefasst.
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