Durch Zufall ist die Münchner Polizei einem mutmaßlichen Impfpass-Fälscher auf die Schliche gekommen. Als die Einsatzkräfte wegen anderer Ermittlungen Wohnung und Lagerstätten des 33-Jährigen durchsuchten, stießen sie auf eine Fälscher-Werkstatt und 100 Blanko-Impfpässe. Eigentlich hatte das Betrugskommissariat die drei Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt, weil der 33-Jährige im Verdacht stand, mit gefälschten Marken-Socken zu handeln.
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Falsche Arztstempel und viele Blanko-Impfpässe
Als die Beamtinnen und Beamten am Montag deshalb die Wohnung und zwei angemietete Lagerstätten des Münchners durchsuchten, entdeckten sie neben den vermuteten Socken-Imitaten eine Fälscherwerkstatt mit allem, was man zur Herstellung von falschen Impfpässen braucht: 100 entsprechende Blanko-Dokumente, mehrere falsche Arztstempel, einen PC und einen Etikettendrucker.
Betrugsdezernat ermittelt in größerem Umfang
Nach jetzigem Ermittlungsstand hat der arbeitslose 33-Jährige die falschen Impfpässe über das Internet verkauft und zwar im "größeren Ausmaß", wie die Polizei vermutet. Außerdem soll der Beschuldigte auch gefälschte PCR-Tests angeboten haben, entsprechende Listen von Abnehmern wurden auf seinem Computer gefunden. Der bereits wegen anderer Delikte polizeibekannte Münchner wurde nach einer vorläufigen Festnahme wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Polizei spricht von "umfangreichen" Ermittlungen, die jetzt durch das für Fälschungsdelikte zuständige Kommissariat geführt werden. Auch in Memmingen war die Polizei vor Kurzem auf hunderte gefälschte Impfpässe gestoßen.
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