Seit Jahren engagiert sich eine Münchner Tierschützerin gegen den illegalen Welpenhandel. Sie geht dafür selbst Risiken ein und war schon oft erfolgreich - so auch in der vergangenen Woche.
"Lockvogel" mit Pseudonym
Im Kampf gegen den verbotenen Tierhandel nennt sich die Münchnerin Melanie Schmidt. Die 27-Jährige meldet sich regelmäßig auf verdächtige Internet-Anzeigen und gibt sich als Kaufinteressentin für Welpen aus. Zuletzt ging es dabei um drei Rottweiler und drei Pekinesen, die aus dem Ausland nach Oberbayern geschmuggelt worden waren. Alle waren um die zehn Wochen alt und hatten keine gültige Tollwut-Schutzimpfung. Rottweiler sind zudem Kampfhunde der Kategorie Zwei. Der Verkauf ist in Bayern zwar grundsätzlich erlaubt, die Haltung eines solchen Tiers muss aber von der Kommune genehmigt werden. Wenn der Hund ausgewachsen ist, muss er einen Wesenstest absolvieren.
Verstoß auch gegen Corona-Regeln
Was die Händler auch diesmal nicht wussten: Im Hintergrund wartete schon die Polizei. Melanie Schmidt hatte sie vorab informiert, und auf ein vereinbartes Zeichen griffen die Zivilbeamten zu. Die verhinderten Verkäufer müssen jetzt Bußgeld zahlen – wegen Verstößen gegen das Tiergesundheitsgesetz und wohl auch gegen Corona-Regeln bei der Einreise aus dem Ausland. Außerdem ist der Verkauf von Tieren aktuell kein triftiger Grund, um das Haus zu verlassen. Die beschlagnahmten Hunde müssen erst einmal mehrere Wochen in Quarantäne.
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