Rick Breunig (Pflegedienstleiter), Dr. Florian Amor (Intensivmediziner); Dr. Hans Michel (Intensivmediziner).
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Das Leitungsteam der Weaning-Station im Krankenhaus Schongau.

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Nach Covid-19: Der harte Weg ohne künstliche Beatmung

Nach Covid-19: Der harte Weg ohne künstliche Beatmung

Das Krankenhaus Schongau betreibt als erstes in Bayern eine sogenannte "Weaning-Station". Hier werden Intensiv-Patienten, die wegen Corona beatmet werden müssen, langsam wieder an ein normales Leben gewöhnt.

Von
Ludwig Knoll

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Die Rückkehr zu normaler Gesundheit ist ein langer Weg für viele Corona-Patienten. 25-30 Patientinnen und Patienten wurden bisher in der "Weaning-Station" (Station zur Beatmungsentwöhnung) in Schongau von der künstlichen Beatmung entwöhnt.

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Weaning: Wieder Atmen ohne Maschine lernen

Für viele bedeutet das ein anstrengendes Trainingsprogramm: Zwei bis vier Wochen trainieren sie mit dem Ärzte- und Pflegeteam die normalen Körperfunktionen wie das Atmen ohne Maschine. Jeden Tag werden die Intervalle verlängert, in denen Patienten vom Beatmungsschlauch getrennt werden, sagt Intensiv-Mediziner Dr. Hans Michel.

"Der Patient erlangt durch das Weaning wieder fundamentale Qualitäten, nämlich Atmen, Sprechen, Schlucken und Essen und damit seine Autonomie zurück. Dies ist oft auch der Beginn der Krankheitsverarbeitung", erläutert Dr. Hans Michel, Leiter des Weaningzentrums, das Ziel des Prozesses.

Covid-Patienten kommen aus Großraum München

Die Patienten kommen derzeit aus den Intensivstationen von Krankenhäusern in Landshut, München, Fürstenfeldbruck und Augsburg. Durch die spezielle Station werden in anderen Kliniken Intensivbetten frei.

Vier Einzelzimmer wurden dafür speziell im Krankenhaus Schongau eingerichtet. Die Patientinnen und Patienten erhalten während ihres Aufenthaltes Atemtraining und Logopädie. Sie müssen den Schluckreflex, das Essen und andere grundlegende Körperfunktionen wieder erlernen und trainieren.

Gang auf die Toilette ohne fremde Hilfe

Bis sie wieder selbstständig aufrecht stehen können, den Gang ins Bad und auf die Toilette ohne fremde Hilfe bewältigen können, vergeht viel Zeit. Für das Pflegeteam eine neue und aufwändige Herausforderung.

"Weaning ist absolute Teamarbeit", sagt Rick Breunig, pflegerischer Leiter der Intensivstation. Als zusätzliches Angebot bietet das Krankenhaus Schongau Angehörigen eine ortsnahe Unterkunft an. Sie können so ins Behandlungskonzept integriert werden.

💡 Was ist "Weaning"?

Als Beatmungsentwöhnung oder engl. "Weaning" wird die Phase der Entwöhnung eines beatmeten Patienten vom Beatmungsgerät bezeichnet. Nach einer Beatmungszeit von länger als einer Woche bei einer schweren Erkrankung kann sich das "Weaning" schwierig gestalten. Teilweise benötigt es bis zu mehreren Wochen, bis die Atemarbeit wieder vollständig selbst übernommen werden kann.

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