Das Zentrallager des Pharma-Großhändlers AEP in Alzenau, aufgenommen im Jahr 2013.
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Das Zentrallager des Pharma-Großhändlers AEP in Alzenau, aufgenommen im Jahr 2013.

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Nach Hackerangriff: Medikamentenversorgung nicht gefährdet

Nach Hackerangriff: Medikamentenversorgung nicht gefährdet

Nach dem Hackerangriff auf den Pharmagroßhändler AEP gibt der Bayerische Apothekerverband Entwarnung. Die Sicherstellung der Medikamentenversorgung in Bayern sei nicht gefährdet. Von AEP werden Apotheken derzeit nur eingeschränkt beliefert.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Trotz der Cyberattacke auf den Pharmagroßhändler im unterfränkischen Alzenau müssen Patientinnen und Patienten in Bayern aktuell nicht um ihre Medikamente bangen. Dem Bayerischen Apothekerverband zufolge würden Apotheken in der Regel mit mehreren Pharmagroßhändlern zusammenarbeiten. Diesen sollte es möglich sein, die ausgefallenen Lieferungen aufzufangen.

Auswirkungen der Cyberattacke weiter unklar

Zu weiteren Auswirkungen des Cyberangriffs könne der Verband wenig sagen, da er über keine Daten verfüge, wie viele bayerische Apotheken Kunden bei AEP sind. Laut der Deutschen Apotheker Zeitung zählt die AEP GmbH mehr als 6.000 Apotheken in ganz Deutschland zu ihren Kunden und beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist zurzeit stark eingeschränkt nur telefonisch und per E-Mail zu erreichen. Eine Anfrage von BR24 verlief bislang ohne Erfolg.

Wie BR24 berichtete, ist der Alzenauer Pharmagroßhändler AEP Opfer eines Cyberangriffs geworden. Hacker haben teilweise die IT-Systeme verschlüsselt. Als Folge können Apotheken von AEP derzeit nur eingeschränkt beliefert werden. Bestellungen könnten derzeit nicht abgewickelt werden, und die Lieferketten seien gestört. Im Zentrallager in Alzenau sind laut der Deutschen Apotheker Zeitung mehr als drei Millionen Produkte vorrätig.

Bayerisches Landeskriminalamt ermittelt

Firmenangaben zufolge ereignete sich der Vorfall am vergangenen Montag. "Der Vorfall wurde am 28.10.2024 von unseren Sicherheitssystemen erkannt und wir haben sofort notwendige und weitreichende Schutzmaßnahmen ergriffen: Wir arbeiten mit Hochdruck und unter Mithilfe externer Experten für Cyber-Incidents und IT-Forensik an einer Lösung, haben umgehend alle Außenverbindungen getrennt und alle betroffenen IT-Systeme heruntergefahren", heißt es auf der Internetseite des Pharmagroßhändlers.

Die Abteilung Cybercrime des Bayerischen Landeskriminalamts hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen, heißt es dort auf Anfrage von BR24.

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