Ein Paar filmt sich beim Geschlechtsverkehr in der Kirche Mariä Himmelfahrt in Marienberg bei Schechen und hatte damit Ende letzten Jahres für viele Schlagzeilen gesorgt. Unter anderem wegen dieser Tat verurteile das Landgericht Traunstein einen Rosenheimer nun zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und fünf Monaten. Ins Gefängnis muss er aber vor allem wegen anderer Straftaten.
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Hohe Gefängnisstrafe wegen Betrugs
In die Freiheitsstrafe floss der Vorfall in der Kirche, die "Störung der Religionsausübung", nur mit wenigen Monaten ein, sagte eine Sprecherin des Landgerichts am Donnerstag. In erster Linie wurde der Angeklagte am Mittwoch wegen Betrugs im Zusammenhang mit seinem Job als Camping-Platzwart zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Ehefrau hatte Strafbefehl schon akzeptiert
Ende Juli 2022 hatte der 39-Jährige einvernehmlichen Sex in der katholischen Kirche in Schechen und fertigte dabei auch Fotos von sich und seiner Frau an. Diese hatte einen entsprechenden Strafbefehl bereits akzeptiert. Die Höhe der Strafe blieb unbekannt, da Strafbefehlsverfahren nicht-öffentlich sind.
Den Altar in der Kirche segnete der örtliche Pfarrer wegen des Vorfalls kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres mit Weihrauch und Weihwasser neu. Der Bußritus ist laut Augsburger Diözese ein äußeres Zeichen der Reinigung.
Im Bistum Augsburg gab es beispielsweise im Jahr 2017 in Vöhringen und Bellenberg im Dekanat Neu-Ulm einen solchen Anlass zur rituellen Reinigung. Dort waren die Kirchenräume samt Altar sowie Statuen großflächig beschmiert worden – auch mit antichristlichen Parolen. Ein weiterer Fall trug sich den Angaben zufolge 2018 in Gersthofen zu. Dabei wurden geweihte Hostien entwendet und verstreut.
Verurteilter hatte 400.000 Euro erbeutet
Verurteilt wurde der Mann hauptsächlich, weil er in 20 Fällen Stellplatzmieter auf dem Campingplatz um Geld betrogen hatte. Dabei erbeutete er mehr als 400.000 Euro, die nun laut Sprecherin vom Gericht eingezogen wurden.
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