- Direkt zum aktuellen Artikel: Nach tödlichem Unfall bei Schwimmkurs: Bub wird obduziert
Er ist an seinen schweren Verletzungen gestorben: Vor einer Woche hatte ein Fünfjähriger einen Badeunfall in einem Schwimmkurs im Landkreis Aschaffenburg. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ermittelten nun wegen fahrlässiger Tötung, teilte die Polizei in Würzburg mit. Etwa stelle sich die Frage, ob Aufsichtspflichten verletzt worden seien.
Fünfjähriger Bub gerät mit Kopf unter Wasser
Der Bub hatte am 28. April an einem Schwimmkurs im Hallenbad von Haibach teilgenommen. Dabei war er nach Auskunft der Polizei mit dem Kopf unter Wasser geraten. Augenzeugen wurden aufmerksam, retteten das Kind aus dem Becken und alarmierten den Notarzt.
Nach einer Erstbehandlung wurde der Bub den Angaben zufolge ins Krankenhaus gebracht. Am Freitagabend sei der Fünfjährige, der aus dem Landkreis Aschaffenburg stammte, dann gestorben.
Unglücksursache noch unklar
Warum das Kind unter Wasser geriet, wird noch ermittelt. Man versuche akribisch, das Geschehen zu rekonstruieren, hieß es bei der Polizei. Zunächst war wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt worden.
Ähnliche Unglücke schockieren immer wieder. So war Ende 2021 ein ebenfalls Fünfjähriger im Übungsbecken eines Hallenbades in Biberach bei Ulm leblos im Wasser getrieben. Trotz Reanimationsmaßnahmen starb das Kind, wie die Kriminalpolizei damals berichtete.
DLRG warnt vor mehr Badeunfällen
Für Experten ist klar: Wer sein Kind zu einem Schwimmkurs anmeldet, macht eigentlich alles richtig. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wirbt regelmäßig dafür, schwimmen zu lernen.
Unabhängig von dem Unglück in Unterfranken warnte die DLRG am Samstag vor mehr tödlichen Badeunfällen. "Die Schwimmfähigkeit ist in den vergangenen Jahren drastisch zurückgegangen", sagte der bayerische DLRG-Präsident Manuel Friedrich der "Augsburger Allgemeinen". "In den vergangenen drei Jahren hat sich die Anzahl der Kinder, die am Ende der Grundschulzeit keine sicheren Schwimmer sind, verdoppelt." Dadurch steige die Gefahr tödlicher Badeunfälle.
In der Verantwortung sieht Friedrich die Politik. Kommunen und Freistaat vernachlässigten die öffentlichen Bäder finanziell. Viele Schwimmbäder würden geschlossen um zu sparen.
Mit Informationen von dpa
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