Bahnmitarbeiter arbeiten am Gleisbett unweit der Unfallstelle bei Garmisch-Partenkirchen.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand
Bildbeitrag

Bahnmitarbeiter arbeiten am Gleisbett unweit der Unfallstelle bei Garmisch-Partenkirchen.

Bildbeitrag
>

Nach Zugunglück bei Garmisch: Strecke Mitte November wieder frei

Nach Zugunglück bei Garmisch: Strecke Mitte November wieder frei

Seit dem schweren Zugunglück mit fünf Toten und zahlreichen Verletzten Anfang Juni ist die Bahnstrecke München - Garmisch-Partenkirchen gesperrt. Laut Bahn sollen die Gleiserneuerungsarbeiten bis 16. November abgeschlossen sein.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Vier Monate nach dem schweren Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen dauern die Gleiserneuerungsarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen noch an. Auf derzeit rund zehn Kilometern werden im Oberland und im Werdenfelser Land Schwellen, Schienen und Schotter ausgetauscht. Diese Arbeiten sollen laut Bahn nun bald abgeschlossen sein.

  • Zum Artikel: "Marodes Streckennetz - Bahn-Bezirksleiter schildert Zustände"

Arbeiten bis 16. November abgeschlossen

Nach Informationen der Deutschen Bahn wird der Zugverkehr zwischen München und Garmisch-Partenkirchen in wenigen Wochen wieder aufgenommen. Die Instandsetzungsarbeiten sollen am 16. November abgeschlossen sein.

Insgesamt fließen in die Erneuerung der Bahnstrecken in den Regionen Werdenfels und Oberland rund 80 Millionen Euro. Zu den Kosten für die Wiederherstellung der Unglücksstelle machte die Bahn laut Informationen der dpa erneut keine Angaben.

Bürgermeister der Region: Schlechte Kommunikation

Die Bahn ist zwar bemüht, doch die Kommunikation ist mangelhaft - so fällt das Zeugnis aus, das die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis Garmisch-Partenkirchen der Bahn nach zahlreichen Krisensitzungen ausstellen. So sollen Kinder und Pendler immer wieder vergeblich an Haltestellen warten, die Busse des Schienenersatzverkehrs seien zu voll oder kämen gar nicht. Einige Schülerinnen und Schüler kämen dadurch gar nicht zur Schule, andere nur mit viel Stress oder mit Hilfe der Eltern.

Zwischenbericht erst 2023 erwartet

Es waren schreckliche Bilder, die Anfang Juni aus Burgrain im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zu sehen waren. Wie genau es zu dem schweren Bahnunglück kam, ist noch immer nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen vier Bahn-Mitarbeiter.

Die in Bonn sitzende Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) hatte das Unglück bereits an dem Tag, als der Zug aus den Schienen gesprungen war, als "gefährliches Ereignis" eingestuft. Die Suche nach der Ursache gestalte sich üblicherweise "äußerst komplex" hieß es Ende August. Es sei "nicht absehbar", wann ein Abschlussbericht vorgelegt werden könne. Ein erster Zwischenbericht muss allerdings bis zum Frühsommer 2023 veröffentlicht werden.

Fünf Tote, Dutzende Verletzte

Bei dem Zugunglück waren Anfang Juni vier Frauen sowie ein Jugendlicher aus der Region gestorben. Dutzende Fahrgäste der Regionalbahn wurden verletzt, einige davon schwer.

Die Bahn begann als Konsequenz damit, bundesweit rund 200.000 Betonschwellen auf Risse zu überprüfen. Die Mehrheit davon sollte vorsorglich ausgetauscht werden, denn eine defekte Schwelle könnte das Zugunglück in Burgrain im Juni ausgelöst haben.

Mit Material von dpa

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!

Bildrechte: BR / Sandra Demmelhuber
Bildbeitrag

Einen Tag nach dem schweren Zugunglück bei Garmisch werden die ersten Waggons geborgen.