So viele Menschen wie seit fünf Jahren nicht mehr haben sich im ersten Quartal 2023 wegen Atemwegserkrankungen in Deutschland krankschreiben lassen. Das geht aus einer Analyse des zur Krankenkasse Barmer gehörenden Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor, aus der das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" zitiert. Demnach waren von Januar bis März 2023 pro Woche durchschnittlich 368 von 10.000 Barmer-Versicherten wegen Atemwegserkrankungen arbeitsunfähig. In Bayern liegt die Zahl bei 329, wie die Barmer-Versicherung auf Anfrage von BR24 mitteilte.
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Höhere Zahlen auch in Bayern
Das Institut untersuchte für die Erhebung die Krankschreibungen in den ersten zwölf Wochen der Jahre 2018 bis 2023. Der diesjährige Wert ist demnach etwa viermal so hoch wie zu Jahresbeginn 2021, als lediglich 98 Betroffene (in Bayern 82) je 10.000 Versicherte wegen Atemwegserkrankungen wie Corona, Grippe oder Erkältungen ausfielen. Selbst im Vergleich zum Jahr 2018, als eine ungewöhnlich starke Grippe-Welle grassierte, liegen die Zahlen in diesem Jahr höher. Damals betrug die Rate 300, in Bayern 254 je 10.000 Versicherte mit Krankengeld-Anspruch.
Telefonische Krankschreiben ausgelaufen - doch es gibt eine Ausnahme
Um sich krankschreiben zu lassen, muss man seit dem 1. April in der Regel wieder eine ärztliche Praxis aufsuchen. Denn Krankschreibungen per Telefon, die seit März 2020 fast immer möglich waren, gibt es nicht mehr. Gesundheitspolitiker, Verbraucherzentralen und Hausärzte werben für eine Fortsetzung auf Dauer.
Es gibt jedoch eine Ausnahme: Bei ansteckenden Krankheiten wie etwa Affenpocken oder Covid-19 soll es weiter möglich sein, sich telefonisch krankschreiben zu lassen. Denn daraus ergebe sich eine "öffentlich-rechtliche Pflicht oder Empfehlung für eine Absonderung", wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in einer Pressemitteilung erklärt.
Mit Informationen von AFP
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