Das Landgericht Nürnberg hat einen 47-jährigen Neumarkter am Freitag (14.07.) wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren verurteilt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig, wie eine Sprecherin des Landgerichts mitteilt.
Gericht würdigt Geständnis und Reue
Der Mann hatte im Oktober 2022 mit einem Brieföffner auf einen 25-Jährigen eingestochen und ihn damit tödlich verletzt. Das Gericht hob in seiner Urteilsbegründung positiv hervor, dass der Verurteilte die Tat gestanden und Reue gezeigt hatte.
Bei der Polizei war damals ein Notruf eines Nachbarn eingegangen, wonach jemand bei einer Auseinandersetzung durch mindestens einen Stich verletzt worden sei. Polizisten fanden den 25-Jährigen daraufhin an der angegebenen Adresse nahe des Stadtparks in einer Wohnung - kurz darauf starb der junge Mann. Der 46-Jährige, der sich ebenfalls in der Wohnung befand, wurde als Tatverdächtiger vorläufig festgenommen.
Tat ging Streit voraus
Die beiden Männer hatten sich bereits vor dem Vorfall gekannt und am Tatabend gestritten. Hinweise darauf, dass der 47-jährige Verurteilte mit der Attacke auf einen möglichen Angriff des Opfers reagiert hatte, ergaben sich im Prozess nicht. Laut Zeugen war der 25-Jährige in der Vergangenheit seinerseits mit Aggressivität aufgefallen.
Verurteilter stand unter Drogen
Der Verurteilte stand laut Gericht bei der Tat unter dem Einfluss von Alkohol und anderer berauschender Mittel und war infolgedessen vermindert schuldfähig. Er war in der Vergangenheit bereits wegen Körperverletzungen im Zusammenhang mit Alkohol straffällig geworden. Das Gericht hat zudem die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet.
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