Honigbienen sitzen auf einer Brutwabe aus einem Bienenstock. a "Mögliche Bienenbedrohung - Die Asiatische Hornisse auf Europatour") Foto: Robert Michael/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Honigbienen

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Niedrige Temperaturen: Bienen starten dieses Jahr spät

Für Imker stellt sich im Frühling die Frage: Wie gut sind die Bienen über den Winter gekommen? Seit Jahren macht die Varroamilbe den Tieren zu schaffen. Dieses Jahr gab es für die Bienen aber noch ein anderes Problem: Hunger durch Kälte.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Die Honigbienen sind dieses Jahr ungewöhnlich spät aus dem Winter ins Freie zurückgekehrt. Häufige Kälteeinbrüche haben die sogenannte Auswinterungsphase später beginnen lassen als üblich, erklärte der Leiter des Bieneninstituts bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) im unterfränkischen Veitshöchheim, Stefan Berg, der Deutschen Presse-Agentur.

Üblicherweise beginne die Auswinterungsphase bereits im März. "Bienen fliegen aber erst ab zehn Grad", erläutert Berg. Auch die Nektarproduktion sei bei Kälte reduziert. Daher habe in diesem Jahr die Gefahr bestanden, dass die Bienen verhungern.

Bienenverluste vermutlich geringer als befürchtet

Inzwischen sind die Temperaturen laut Berg gut und die Bienen können fliegen. Wie viele Honigbienen den Winter nicht überlebt haben, stehe aber noch nicht fest. Eine Umfrage unter Imkerinnen und Imkern laufe noch. Ein Zwischenstand mit etwa 700 Rückmeldungen zeige laut LWG im Freistaat einen Verlust von zehn bis zwölf Prozent. "Das ist relativ gering und weniger als im Herbst befürchtet", so Berg.

Varroamilbe schädigt Winterbienen

Vielen Bienen machen im Winter Nachwirkungen der Varroamilbe zu schaffen. Die Varroamilbe schädigt die Winterbienen, die im Herbst schlüpfen. Dadurch sterben sie früher. "Dann wird es auch für die anderen Bienen schwer", sagt Berg. Denn die Winterbienen haben die Aufgabe, die Wärme im Stock zu halten und die Königin zu wärmen.

Grundstein für 19-Millionen-Euro teures "Bieneninstitut" gelegt

Anfang Mai ist an der LWG in Veitshöchheim im Landkreis Würzburg der Grundstein für das neue Institut für Bienenkunde und Imkerei (IBI) gelegt worden. Das neue Institut besteht aus einem Haupt- und einem Nebengebäude aus Stahlbeton und Holz. Die Dächer werden begrünt und mit Photovoltaikanlangen ausgestattet. Das neue Institut für Bienenkunde und Imkerei soll 19,2 Millionen Euro kosten und bis Ende 2026 fertig sein.

Das Institut ist Forschungseinrichtung und Kompetenzzentrum. Es verstehe sich "in erster Linie als kompetenter Partner und Dienstleistungseinrichtung der bayerischen Imkerinnen und Imker, ihrer Verbände und aller mit der Bienenhaltung befassten Institutionen", so die LWG.

In ganz Bayern gibt es laut LWG etwa 42.000 Imkereien. Damit befinde sich jede vierte Imkerei in Deutschland in Bayern.

Mit Material von dpa.

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