Das historische Nürnberger Zellengefängnis, bekannt durch die Nürnberger Prozesse, besteht seit 150 Jahren. Der Freistaat Bayern bemüht sich weiter um eine Nominierung des Baudenkmals zum Unesco-Weltkulturerbe, wie Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU) bei einer Feierstunde in der JVA Nürnberg erklärte.
"Das Zellengefängnis ist ein eindrucksvolles historisches Denkmal. Durch die Nürnberger Prozesse ist das Zellengefängnis weltweit bekannt geworden und war zusammen mit dem Saal 600 Schauplatz der Entstehung unseres modernen Völkerrechts. Die Auszeichnung des Nürnberger Justizpalastes als Unesco-Weltkulturerbe unter Einbeziehung des Zellengefängnisses würde die außergewöhnliche 150-jährige Geschichte dieses einzigartigen Bauwerks ganz besonders hervorheben." Winfried Bausback (CSU), Bayerns Justizminister
Gesamtkonzept für Gedenkstätte
Dazu gibt es Pläne, aus dem Schwurgerichtssaal 600 und dem Zellengefängnis ein gemeinsames Museum zu machen, das die Bedeutung Nürnbergs und der Nürnberger Prozesse für die Justiz-Geschichte verdeutlichen soll. Um das Gebäude zu renovieren und um es für Besucher zugänglich zu machen, sei ein hoher Millionenbetrag notwendig. Der Freistaat hat ein Historikergutachten in Auftrag gegeben, das klären soll, wie das Gesamtkonzept einer Gedenkstätte im Nürnberger Justizpalast aussehen könnte. Es soll bis Ende des Jahres vorliegen.
Seit den 1970er-Jahren Baudenkmal
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren im Nürnberger Zellengefängnis die NS-Hauptkriegsverbrecher inhaftiert und warteten auf ihre Urteile. Nürnberg wurde als Gerichtsort deshalb gewählt, weil sich die Gefängnisanlage in unmittelbarer Nähe zum Gericht befindet. Das Gefängnis wurde 1868 als Männeranstalt für 1.000 Personen errichtet. Es war das erste Gefängnis Bayerns in dem Inhaftierte komplett einzeln untergebracht waren. Seit den 1970er-Jahren ist das Zellengefängnis Baudenkmal. Seit 1995 wird es nicht mehr genutzt.