Nach dem Chlorgasaustritt im Chemiepark Gendorf (Landkreis Altötting), der sich am Dienstagvormittag in einer Produktionsanlage von Westlake Vinnolit ereignet hat, wurden laut Standortbetreiber InfraServ nur fünf statt der zuerst von der Werkfeuerwehr 51 gemeldeten Mitarbeiter verletzt. Die fünf Verletzten seien mit Atemwegsreizungen zur Weiterbehandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht worden, erklärte Dominik Gschwendtner vom Bereitschaftsdienst der Werkleitung.
Werkleitung: Chlorgasaustritt nach kurzer Zeit gestoppt
Alle anderen der ursprünglich 51 als leicht verletzt gemeldeten Personen konnten ihre Arbeit laut Gschwendtner kurz nach der Untersuchung durch den Werksarzt fortführen. "Unser Notfallmanagement hat schnell und zuverlässig reagiert. Innerhalb weniger Minuten war unsere Werkfeuerwehr vor Ort und konnte den Stoffaustritt erfolgreich stoppen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, solche Ereignisse regelmäßig zu üben", erklärte Gschwendtner.
- zum Artikel: Chemiepark Gendorf probt für den Ernstfall
Erklärung für ursprüngliche hohe Zahl an Verletzten
Grund für die zuerst gemeldete hohe Anzahl an Verletzten war, dass nachdem der stechende Chlorgasgeruch wahrgenommen wurde, zunächst alle im Umfeld Beschäftigten vorsorglich zum Werksarzt gingen, erklärte Tilo Rosenberger-Süß, Pressesprecher des Chemiepark-Betreibers InfraServ Gendorf, auf BR-Nachfrage.
Suche nach Ursache läuft
Aktuell führen die zuständigen Behörden auf dem Gelände immer noch die Untersuchungen durch, die klären sollen, wie es zu dem Stoffaustritt kommen konnte. Auch Westlake-Vinnolit-Sprecher Oliver Mieden hat sich mittlerweile geäußert: "Wir bedauern diesen Stoffaustritt, bei dem es Verletzte gegeben hat, und die damit verbundene Beunruhigung unserer Nachbarn außerordentlich. Dabei unterstützen wir vollumfänglich die nun anstehenden Untersuchungen zur Unfallursache. Den verletzten Kolleginnen und Kollegen wünschen wir eine rasche Genesung."
Westlake Vinnolit ist ein Unternehmen zur PVC-Herstellung mit Hauptsitz in Ismaning bei München und vier Produktionsstandorten in Burghausen, Gendorf, Knapsack und Köln. Als Hersteller von hochwertigen PVC-Produkten für die unterschiedlichsten Branchen wie dem Bausektor, der Automobilindustrie oder der Medizintechnik sind die Ismaninger nach eigenen Angaben ein weltweiter Marktführer. Im Chemiepark Gendorf beschäftigt das Unternehmen rund 440 Mitarbeitende.
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