Die amtierende Regierungspräsidentin von Oberfranken, Heidrun Piwernetz, wechselt zum Bayerischen Obersten Rechnungshof. Dort übernimmt sie als Präsidentin die Leitung der höchsten Kontrollbehörde für alle Fragen rund um die Finanzen des Freistaats.
Piwernetz: Vier Jahre lang persönliche Referentin von Beckstein
Heidrun Piwernetz war die erste Frau in der Position der Regierungspräsidentin von Oberfranken. Die heute 60 Jahre alte Juristin wurde 1962 in Bayreuth geboren und ist verheiratet. Nach ihrem Jura-Studium fing sie 1988 bei der Regierung von Oberfranken als Regierungsrätin an, wechselte dann aber ins Landratsamt Coburg. Von 1990 bis 1996 arbeitete sie in verschiedenen Pressestellen, unter anderem im bayerischen Innenministerium und in der Staatskanzlei. Von 1996 bis 2000 war sie persönliche Referentin des damaligen Innenministers Günther Beckstein (CSU).
Zwischen 2000 und 2007 arbeitete sie als Regierungsvizepräsidentin, erst in Unterfranken, dann in Oberbayern. 2007 wechselte Piwernetz nach Brüssel und wurde dort Leiterin in der Vertretung des Freistaats Bayern bei der EU, von 2010 bis 2011 leitete sie auch die Vertretung Bayerns beim Bund in Berlin. Bis zu ihrer Ernennung zur Regierungspräsidentin von Oberfranken 2016 arbeitete sie zudem als Generallandesanwältin bei der Landesanwaltschaft Bayern.
Der Landtag hatte die 60-jährige Juristin bereits Anfang Juli zur Nachfolgerin von Christoph Hillenbrand gewählt, der das Amt seit 2016 innehatte und nun in den Ruhestand wechselt. Piwernetz soll ihre Stelle am 1. September antreten. Es standen keine anderen Bewerber oder Bewerberinnen zur Wahl. Auf Piwernetz entfielen 132 von 166 abgegebenen Stimmen.
Oberster Rechnungshof legt Fälle von Steuerverschwendung offen
Der Bayerische Oberste Rechnungshof (ORH) hat seinen Sitz in München. Gemäß der Landesverfassung ist er dafür zuständig, die Haushalts- und Wirtschaftsführung des Staates einschließlich seiner Betriebe und Sondervermögen zu prüfen. Er ist politisch unabhängig und nicht an Weisungen gebunden. Regelmäßig rügte er in den vergangenen Jahren die Ausgabenpolitik der Staatsregierung und legte Fälle vermeintlicher Steuerverschwendung offen.
Unlängst sorgte der Oberste Rechnungshof für Schlagzeilen, als er den Veterinärämtern Mängel im Umgang mit Tierseuchen attestierte. Davor bekräftigte der Oberste Rechnungshof seine kritische Haltung gegenüber politischen Großprojekten wie dem Nürnberger Zukunftsmuseum und der zweiten Münchner Stammstrecke.
Florian Luderschmid wird Regierungspräsident in Oberfranken
Neuer Regierungspräsident in Oberfranken wird unterdessen Florian Luderschmid. Das hat der Ministerrat am 25. Juli im Rahmen einer Sitzung in Bayreuth beschlossen. Noch ist Luderschmid Regierungsvizepräsident in der Oberpfalz. Seinen neuen Job tritt der Jurist am 1. September an. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte Luderschmid für das Amt vorgeschlagen. Dieser hatte zuvor unter anderem das Büro des Innenministers geleitet und war dessen persönlicher Referent.
Mit Informationen von dpa.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!