Äpfel hängen an einem Baum (Symbolbild)
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk 2023

Im Landkreis Bamberg haben Diebe dutzende Obstbäume geleert und Beute von mehr als 1.000 Euro gemacht (Symbolbild).

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Obstdiebe machen in Nordbayern fette Beute

Immer häufiger sieht man gelbe Bänder, die an Bäumen hängen. Dort darf jeder kostenlos Obst pflücken. Nicht erlaubt ist das jedoch ohne Kennzeichnung. In Nordbayern haben sich Obstdiebe trotzdem an den Bäumen bedient – und zwar im großen Stil.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Polizei sucht nach Obstdieben, die im Landkreis Bamberg Äpfel und Birnen im Wert von 1.300 Euro gestohlen haben sollen. Der Diebstahl hat sich in der Zeit zwischen dem 15. und dem 19. September südwestlich des Pommersfelder Ortsteils Steppach ereignet, heißt es. Laut Polizei hätten die bislang unbekannten Täter die Früchte von 45 Apfel- und fünf Birnbäumen gestohlen. Wer hinter den Diebstählen steckt und ob die Beute beispielsweise dem privaten Verzehr dient oder weiterverkauft wird, ist bislang völlig unklar.

Obst-Diebstahl: Große Mengen Äpfel und Birnen verschwinden

Es ist nicht der einzige Obst-Diebstahl in letzter Zeit: Auch in der Oberpfalz haben kürzlich Obstdiebe 20 Tonnen Äpfel von einer Plantage im Kreis Schwandorf gestohlen, die Ermittler tappen derzeit noch im Dunkeln. Allerdings gehen die Beamten davon aus, dass es mehrere Täter und Autos zum Abtransport gegeben haben muss. Nach Angaben der Plantagenbesitzerin beträgt der Schaden rund 5.000 Euro.

Im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wurde vor rund zwei Wochen eine Obstwiese komplett abgeerntet. Rund 500 Kilogramm Äpfel, Birnen und Zwetschgen erbeuteten die Täter von dem Grundstück in Gnotzheim, berichtete die Polizei. Die Unbekannten ließen nicht einmal das Fallobst zurück. Nach Angaben des Eigentümers soll die Beute einen Wert von etwa 1.200 Euro haben.

In Bergtheim im Landkreis Würzburg haben Diebe ebenfalls vor rund zwei Wochen zugeschlagen. Dort sind laut Polizei 14 Apfelbäume auf zwei Obstwiesen abgeerntet worden. Der Schaden liegt bei rund 400 Euro. Hier hatten Zeugen einen Mann mit einem roten Traktor auf einer der Wiesen beobachtet. Zu allen erfassten Diebstählen sucht die örtliche Polizei jeweils nach Zeugenhinweisen.

Gelbes Band: Dort darf Obst gepflückt werden

Wo Obstbäume mit einem gelben Band am Stamm gekennzeichnet sind, darf jeder zugreifen und ernten – kostenlos. Die Ernteaktion "Gelbes Band" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wird mittlerweile in immer mehr bayerischen Kommunen umgesetzt, um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.

Daran beteiligt sich beispielsweise die Hochschule Hof an ihren Standorten Hof und Münchberg. An den gekennzeichneten Apfelbäumen kann jeder für den Eigenbedarf Obst pflücken. Laut Schätzungen landen in Deutschland jährlich rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne, ein Großteil davon sei Obst und Gemüse, heißt es in einer Mitteilung der Hochschule Hof.

Um die Aktion in den kommenden Jahren noch ausweiten zu können, hat die Hochschule vor kurzem weitere Obstbäume gepflanzt. In Bayern gibt es den sogenannten Streuobstpakt. Laut diesem sollen im Freistaat bis 2035 eine Million weitere Obstbäume gepflanzt werden.

Für den Eigenbedarf: Naschen direkt vom Baum

Auch im Würzburger Stadtgebiet können Äpfel, Birnen und sogar Nüsse auf 14 ausgewählten Flächen entweder direkt vom Baum gepflückt oder vom Boden aufgesammelt werden. Das Projekt "Ernten und Naschen erlaubt" gibt es seit 2021. Vor Ort angebrachte Hinweisschilder und ein digitaler Übersichtsplan informieren über die Kampagne.

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