Die Stadt München geht jetzt rechtlich gegen den Veranstalter von "Oktoberfest goes Dubai" vor. Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner begründet die geplanten rechtlichen Schritte im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk: "Ich möchte nicht, dass irgendjemand auf dem Rücken des Münchner Oktoberfests und damit auf dem Rücken der Münchnerinnen und Münchner Kasse macht. Das widerstrebt mir einfach."
Baumgärtner beschreibt Oktoberfest als Münchner Tradition
In München habe man sich 200 Jahre Tradition hart erarbeitet, "ein weltoffenes Fest und kein Fest in einem Land, das vielleicht ganz andere Qualitäten hat, als Alkohol zu trinken und Schweinefleisch zu essen." Der Name "Oktoberfest goes Dubai" solle ganz bewusst suggerieren, das Oktoberfest in München fiele aus und ginge dann nach Dubai.
Baumgärtner: Oktoberfest in Dubai "unanständig"
"Das finde ich unanständig", so Baumgärtner, der auch Wirtschaftsreferent der Stadt München ist. "Und das, was ich als 'unanständig' bezeichne, kann man auch ins Juristische übersetzen", da hieße es dann: "Verstoß gegen Markenschutz, gegen Urheberrechtsschutz". Den habe er als Wiesnchef geltend gemacht. Sollte die Gegenseite das nicht so sehen, müsse man die Gerichte bemühen.
Münchner Oktoberfest-Wirte sind von Dubai nicht überzeugt
Trotz der Verdienstausfälle durch das zum zweiten Mal in Folge ausfallende Oktoberfest - kein ihm bekannter Münchner Wirt oder Schausteller sei von dem Konzept in Dubai überzeugt, so Baumgärtner. Alleine die Vorstellung, sich unter der heißen Wüstensonne bei mehr als 30 oder 40 Grad in den dunklen Sitz eines Fahrgeschäfts zu setzen oder bei 30 Grad in einem geschlossenen Zelt eine Maß Bier zu trinken, falle ihm schwer: "Da, glaube ich, ist das Geschäftskonzept noch verbesserungsfähig".
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