Eine Frau geht bei Regenwetter in der Altstadt von Nürnberg über die Maxbrücke.
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Eine Frau geht bei Regenwetter in der Altstadt von Nürnberg über die Maxbrücke.

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Oktobersommer adé - Regen und Temperatursturz am Wochenende

Am Freitag gab es noch Wärmerekorde für einen Oktober im Freistaat. Am Wochenende zieht jedoch Kaltluft vom Polarmeer nach Bayern. Wolken, Wind und gelegentliche Regenfälle prägen das Wetter. Örtlich kann es zu leichtem Frost kommen.

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Seit dem Sommer gerät unser Wetter immer wieder in die Schlagzeilen. Nach dem rekordwarmen und ungewöhnlich sonnigen September startete der Oktober ebenfalls mit viel Sonnenschein und sommerlich anmutenden Temperaturen.

Wie im Hochsommer waren Biergärten und Straßencafés gut besucht, und auch das Laub der Bäume scheint sich optisch noch im Sommermodus zu befinden. Es geht auf Mitte Oktober zu, und man möchte meinen, dieser Oktobersommer steckt in einer Endlosschleife fest.

Sommer findet an diesem Wochenende sein Ende

Doch schon seit einigen Tagen ist den Meteorologen klar: Dieser Sommer mitten im Herbst ist angezählt, findet an diesem Wochenende sein Ende.

Am Freitag gab es das Finale, das noch einmal wahrlich hochsommerlich ausfiel: Alle Gunstfaktoren ungewöhnlicher Wärme feierten ein Stelldichein und führten zu neuen Oktober-Temperaturrekorden in Bayern. Hochdruck mit viel Sonnenschein, eine Luftmasse aus südlichen Breiten und in Südbayern zudem Alpenföhn ließen das Quecksilber weit über die 20-Grad-Marke ansteigen.

Oktober-Wärmerekord am Freitag in München

Die Münchner City registrierte mit 28,2 Grad einen neuen Oktober-Wärmerekord in ihrer knapp 70-jährigen Messreihe. Als Hotspot Bayerns entpuppte sich die niederbayerische Gemeinde Elsendorf: 29,1 Grad! Und dann diese Nacht, die in Teilen des Landes ungewöhnlich lau ausfiel. In Würzburg lagen die Werte zwischen 19 und 22 Grad, ein neuer Wärmerekord für eine Oktobernacht.

Wochenlang viel Sonnenschein bedeutet auch eine sich verschärfende Trockenheit. Für Teile Bayerns gilt inzwischen die höchste Dürrestufe. Unser chronisches, im Sommer viel diskutiertes Problem des Grundwasserdefizits ist nach der wochenlangen Trockenheit alles andere als aus der Welt. Und von den Alpengletschern wird seit diesem Sommer eine solch rapide Eisschmelze vermeldet, wie sie seit Jahrzehnten nicht mehr aufgetreten ist.

An die wochenlang anhaltende Wärmewelle haben wir uns inzwischen derart gewöhnt, dass vielen Menschen gar nicht mehr bewusst ist, welche Tageshöchsttemperatur im langjährigen Mittel für Mitte Oktober als normal gilt. Die liegt im bayernweiten Flachland-Durchschnitt etwa bei 13 bis 14 Grad. Am Freitag hingegen betrug der bayernweite Durchschnitt der Höchsttemperatur 25 Grad – mehr als 10 Grad war es gestern also wärmer als normal.

Wetterwarte Zugspitze: Kein Schnee im Vergleich zu 2022

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Blick über das Zugspitzplatt nach Süden am 13.10.2023

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Blick über das Zugspitzplatt nach Süden am 13.10.2022

Kaltluft vom Polarmeer kommt Samstag nach Bayern

Nun aber stellt sich die Großwetterlage grundlegend um. Ein Sturmtief über Skandinavien übernimmt die Regie. Der Wirbel lenkt mit lebhaften Winden Kaltluft vom Polarmeer nach Bayern. Wolken, Wind und gelegentliche Regenfälle prägen das Wetter.

Dabei erreichen die Temperaturen am Samstag "nur" noch 16 bis 22 Grad. Bei dem starken Wind wird uns die Luft noch kühler vorkommen ("Windchill-Effekt") – wenngleich diese Temperaturen immer noch über der Norm liegen.

Am Sonntag lässt die Regenneigung nach. Dafür verstärkt sich die Zufuhr von Polarluft: Mehr als 7 bis 13 Grad sind auch am Nachmittag nicht drin, und in der nachfolgenden Nacht gehen die Temperaturen je nach Region auf +4 bis -2 Grad zurück. Verglichen mit den 25 bis 29 Grad vom Freitag ist das ein gewaltiger Temperatursturz, den uns das Wochenende zumutet.

Gebietsweise Frost zum Wochenbeginn

In der neuen Woche vermag sich die Sonne wieder besser gegen die Wolken durchzusetzen. Mit vereinzelten Schauern ist aber nach wie vor zu rechnen. Und die Temperaturen? Die bleiben leider im Keller. Denn die eingeflossene Polarluft wird sich so richtig im Freistaat einnisten, und wir müssen uns auf tägliche Höchstwerte von kaum mehr als 8 bis 16 Grad einstellen. Die Nächte sind weiterhin ziemlich kalt, gebietsweise gibt es leichten Frost. Ein Comeback des Oktobersommers ist auch auf längere Sicht hin nicht zu erwarten.

Im Video: Warum ein Wetterwechsel dem Körper zu schaffen macht

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