Melanie Nitschke im Regensburger Uniklinikum. Hier hat ihr Mann fast zwei Jahre lang auf ein Spenderherz gewartet
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Melanie Nitschke im Regensburger Uniklinikum. Hier hat ihr Mann fast zwei Jahre lang auf ein Spenderherz gewartet

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Organspende - Das vergebliche Warten auf ein Herz

Organspende - Das vergebliche Warten auf ein Herz

Ein Patient wartet in Regensburg monatelang auf ein Spenderherz. Seine Frau hält die Zeit auf Tiktok fest und wirbt für die Organspende. Doch die Geschichte endet traurig.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Melanie Nitschke sitzt im Esszimmer ihres Hauses in Ergolding. Sie zeigt auf ihrem Smartphone ein Video: Ihr Mann Jürgen wird von der Familie umarmt und kurz darauf in den OP gefahren. Es ist der Moment, kurz bevor Jürgen ein Spenderherz bekommt. "Da dachten wir alle, so, wir haben die Wartezeit geschafft und jetzt können wir dann weiter positiv in die Zukunft schauen", sagt Melanie. "Aber leider war es dann danach nur noch eine Höllenfahrt."

  • Zum BR24- Artikel über das Schicksal von Jürgen Nitschke vom Februar 2023

Ein Herzinfarkt verändert schlagartig ein Leben

Jürgen Nitschkes Leidensweg beginnt Sommer 2021. Er erleidet einen Infarkt, sein Herz versagt. Er erwacht aus dem Koma, angeschlossen an ein künstliches externes Herz. Da es Komplikationen gibt, ist schnell klar, dass Jürgen ein Spenderherz benötigt und das Regensburger Uniklinikum nicht mehr verlassen kann. Monat für Monat wartet er nun auf den "Tag X", auf den Tag, an dem er endlich ein Spenderherz bekommen soll. Doch lange tut sich nichts. Ganze 586 Tage muss er warten, bis er und seine Familie die scheinbar erlösende Nachricht erreicht, dass ein Herz für ihn gefunden wurde. Melanie erinnert sich noch genau an den Tag: "Ich dachte in dem Moment 'Ja endlich, wir haben es geschafft'. Letztendlich hat es sich dann anders herausgestellt."

"Das Herz hätte gepasst"

Jürgen hat es nicht geschafft. Sein Körper nimmt das Herz an, allerdings kommt es zu anderen Komplikationen. Seine Leber versagt. Wochen nach der Transplantation stirbt Jürgen im Spätsommer mit 54 Jahren. Das Traurige sei, dass das Herz gepasst hätte, sagt Melanie heute. Insgesamt stand ihr Mann über eineinhalb Jahre auf der Spenderliste. Eine lange Zeit, die aber immer wieder Herzpatienten trifft.

Lange Wartezeit erhöht Risiko

Ob Jürgen bei einer kürzeren Wartezeit überlebt hätte, ist unklar. Doch generell gilt: Je länger das Warten, desto höher ist das Risiko für die Patienten. Zum einen steige das Risiko, weil der Patient mit zunehmender Wartezeit immer kränker werde, sagt Professor Christof Schmid, Klinikleiter der Herzchirurgie am Uniklinikum Regensburg. "Die Niere wird Probleme machen, die Leber macht Probleme. Der Patient ist dauernd im Bett, das ist alles nicht gesund", sagt Schmid. Außerdem sei man geneigt, je länger ein Patient wartet und umso schlechter es ihm geht, auch ein weniger optimales Spenderorgan zu akzeptieren. "Und auch das in der Summe erhöht natürlich das Risiko", so der Professor.

Das Erlebte auf TikTok festgehalten

Melanie Nitschke hat das Warten, die Hoffnung kurz vor der Transplantation und Jürgens Abschied auf der Plattform TikTok festgehalten. Einzelne Videos sind mehrere hunderttausend Mal aufgerufen worden. Auch wenn es bei ihnen nicht gut ausgegangen ist, wirbt Melanie nach wie vor in ihren Videos für die Organspende.

Neue Spender melden sich

In den Kommentaren wird das Thema immer wieder auch kontrovers diskutiert, doch Melanie hat auch für sie hoffnungsvolle Nachrichten bekommen: "Es haben mir einige geschrieben: Genau aus diesem Grund, wegen Jürgen habe ich jetzt einen Organspendeausweis." Mehr Spender könnten insgesamt die Wartezeit vieler Patienten verringern – und damit auch das Risiko für Komplikationen. Melanie hofft deshalb, dass mit mehr Organspendern anderen ein Verlust wie der Ihre erspart bleiben kann.

Patient liegt in einem Krankenhausbett
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Patient liegt in einem Krankenhausbett

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