Felix – der Glückliche – hat schon mehr medizinische Wunder hinter sich, als viele andere Menschen. Und das als Frühchen. Blut, das die Vorhöfe im Herzen blockierte, Lymphflüssigkeit um die Lunge herum, die ihm das Atmen fast unmöglich machte, Probleme mit dem Dickdarm. Im Perinatalzentrum der Uni-Kinderklink wurde mit aller medizinischer Kunst Felix geholfen.
Ärzte und Pflegekräfte kämpften monatelang für Felix
Ein buntes Mobile baumelt von der Decke, ein Untersuchungstisch, eine Babywaage – ein nüchterner Untersuchungsraum der Uni-Kinderklinik Erlangen. Im Raum steht Heiko Reutter, der auf seinen kleinen Patienten wartet. Es klopft und dann folgt eine herzliche Umarmung. Nadine und Daniel Steinlein sind dem Professor für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin der Uni-Kinderklinik Erlangen unendlich dankbar. Die Eltern und ein ganzes Team verschiedener Fachärzte sowie Pflegekräfte kämpften monatelang um das Leben des kleinen Felix.
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In die Diagnostik waren viele Ärzte eingebunden
"Es war ursprünglich auch mal ein Tumor im Verdacht, der im Vorhof in der Muskulatur sein könnte", berichtet Professor Reutter und ergänzt: "Und dann haben wir uns gemeinsam ausgetauscht mit anderen Kollegen in Deutschland in der Geburtshilfe, beziehungsweise Pränatalmedizin". So konnte dann gemeinsam eine Diagnose gefunden werden. Es handelte sich um ein "eingeblutetes Vorhof-Aneurysmas – also, ein Herzmuskelanteil, der untergegangen ist und dann eingeblutet hat und dazu führte, dass sich Blut um die Vorhöfe im Bereich des Herzbeutels angesammelt hat."
Operation noch im Mutterleib
Um das Leben von Felix zu retten, wurde der Bub noch im Mutterleib operiert und das Blut entfernt. Für Felix' Vater, Daniel Steinlein, eine emotionale Achterbahnfahrt. "Das war mental, gefühlsmäßig absolut der Horror. Weil wir nicht wussten, was kommt. Wir sind jede Woche in die Klinik gefahren, engmaschig kontrolliert. Bis man ihn dann geholt hat und auch danach, nach dem Kaiserschnitt ist er dann auch gleich operiert worden."
"Felix wird seinen Weg gehen"
Dann noch die nächste Diagnose: Bei Felix wurde Trisomie 21 festgestellt – das Downsyndrom. Nadine Steinlein, die Mutter von Felix: "Wir haben eigentlich immer gesagt, er wird seinen Weg gehen. Egal wie er aussieht. Zu Beginn der Schwangerschaft und zum Zeitpunkt, als die Diagnosen so schlecht standen, haben wir immer gesagt, er wird seinen Weg gehen und wir werden ihn begleiten, egal wie es ausgeht." Inzwischen schaut Professorin Regina Trollmann nach Felix. Sie ist Neurologin und arbeitet im fachlich übergreifenden Team, das sich um Felix kümmert: Felix mache gute Fortschritte, so die Neurologin, holt vieles auf.
Klinik unterstützt Eltern in schwieriger Zeit
Und die Klinik sorgt auch für die Eltern, so Professorin Trollmann: "Wir haben auch entsprechende Strukturen für die psychosoziale Unterstützung der Kinder, der Familien. Und das darf man nicht unterschätzen – das ist ein ganz wesentlicher Punkt – damit für die Eltern dann möglichst reibungslos der Alltag und der Übergang in den ambulanten Bereich gelingen kann, wenn vorher einfach so viele Komplikationen waren."
Gewaltige Veränderungen nach der Geburt
Die Veränderungen für Familie Steinlein waren nach Felix Geburt gewaltig. Zwei Geschwisterchen hat Felix und Pflegekräfte, die sich zusätzlich um ihn kümmern – alle unter einem Dach. Für Nadine Steinlein einfach Fakt: "Ja, das ist jetzt so. Und jetzt müssen wir halt abwarten was da noch kommt und wie das weiter ausgeht." Und Vater Daniel Steinlein ergänzt: "Schritt für Schritt gehen. Wir wussten zu dem Zeitpunkt noch nicht, wo das alles hinführt. Es hat auch extrem zusammengeschweißt. Nicht nur uns als Familie, sondern die Familie allgemein." Der nächste Schritt: Eine erneute Operation im November, um Felix Darm in Schwung zu bringen.
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