Rund 29.000 Unterschriften hat der Verein "Wolfsschutz Deutschland" gegen das Töten der Gehegewölfe im Bayerischen Wald gesammelt. Der Aufruf startete vor ein paar Tagen über sozialen Medien. Am Montag reicht der Verein die Petition im Bayerischen Umweltministerium in München ein. Der "Wolfsschutz Deutschland" will damit erreichen, dass die drei Gehegewölfe aus dem Nationalpark Bayerischer Wald in Freiheit leben können, wenn man sie nicht wieder einfangen kann.
"Herzlos und völlig unbegründet"
Der Abschuss von zwei der entlaufenen Gehegewölfe und der eventuelle Abschuss der weiteren drei Tiere, die noch immer frei herum laufen, sei "nicht nur herzlos, sondern auch völlig unbegründet", so der Verein. Ein Abschuss verstoße außerdem gegen EU-Richtlinien, weil Wölfe geschützt sind, und sei auf das Schärfste zu verurteilen. Der Verein hat deshalb auch ein "Gnadengesuch" für die Tiere beim bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) eingereicht.
Verein erinnert an vergangenen Fall
Dem Nationalparkleiter Franz Leibl wird vorgeworfen, das Einfangen und Betäuben der Tiere sei von Anfang an gar nicht gewollt gewesen, sondern "nur als Alibiaussage für Tierschutzorganisationen geäußert worden". Der Verein kritisiert Leibl auch für die Behauptung, die Gehegewölfe könnten draußen nicht überleben, und erinnert an den Fall der Wölfin "Bärbl". Sie war vor 15 Jahren aus dem Klingenthaler Tierpark entkommen, durch mehrere Bundesländer gewandert, dabei scheu geblieben und hatte sich alleine ernährt. Allerdings wurde sie später von einem Jäger erschossen.
Abschuss als letzte Option
Im Nationalpark Bayerischer Wald geht auch fast zwei Wochen nach dem Entlaufen von sechs Gehegewölfen die Suche nach den drei noch freien Tieren weiter. Zwei wurden zwischenzeitlich erschossen, einer vom Zug überfahren. Die Nationalparkverwaltung versucht aber, wie Nationalparkleiter Franz Leibl immer wieder betont hat, die drei noch freien Wölfe mit Lebendfallen, Fleischködern und Narkosegewehren wieder einzufangen. Ein Abschuss sei die letzte Option. Noch immer unklar ist, wer die Wölfe in der Nacht zum 6. Oktober im Tierfreigelände in Ludwigsthal freigelassen hat.