Laut dem BR-Polizeiexperten Oliver Bendixen stellte sich der Fall wie folgt dar: Eine Frau wurde um kurz vor sechs Uhr an der Sicherheitskontrolle aufgehalten, weil sie die Flüssigkeiten in ihrem Handgepäck nicht ordnungsgemäß verpackt hatte. Sie wurde zurückgeschickt, um sich einen der vorgeschriebenen Plastikbeutel zu besorgen.
Einige Minuten später tauchte die etwa 40-Jährige demnach wieder auf, stoppte dann aber nicht wieder an der Kontrolle, sondern benutzte eine Sicherheitsschleuse, die um diese Uhrzeit noch nicht ausreichend besetzt war, um in den Sicherheitsbereich zu gelangen. Offenbar reagierte das Personal erst verzögert, deshalb war die Frau auch schon an den kurz hinter der Kontrolle postierten Bundespolizisten vorbei, bevor diese auf den Zwischenfall aufmerksam wurden. Deshalb wurde anschließend Großalarm ausgelöst.
Lange Warteschlangen und verspätete Flüge
Daraufhin musste die Bundespolizei die Abfertigung im Terminal 2 komplett dichtmachen und den Bereich räumen. Reisende aus ankommenden Flugzeugen durften die Maschinen nicht verlassen, auf Twitter melden auch abfliegende Reisende, dass sie die Flieger wieder verlassen mussten, nachdem sie zum Teil stundenlang auf dem Rollfeld gewartet hatten. Vor den Sicherheitskontrollen bildeten sich lange Warteschlangen bis weit in den Check-In-Bereich hinein. Derzeit wertet die Bundespolizei bei der Suche nach der Frau die Videoaufzeichnungen aus, ob sie sich überhaupt noch am Flughafen aufhält, ist aber unklar.
Viele Flugzeuge können wegen des Chaos' erst mit Verspätung abheben, einige Flüge mussten auch annulliert werden, vor allem zahlreiche Landungen wurden bis in den Nachmittag hinein gestrichen. Nach Informationen der Bundespolizei sollen aber immerhin Flüge innerhalb des Schengenraums in Kürze wieder möglich sein.
Der erste Samstag der bayerischen Sommerferien ist in der Regel einer der Tage mit dem höchsten Passagieraufkommen am Flughafen München.