Was taugen Premium-Kraftstoffe: Was taugen Premium-Kraftstoffe
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2015-03-31, Berlin, Deutschland - Total-Tankstelle in der Berliner Heidestrasse nahe dem Hauptbahnhof,

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"Ultimate", "V-Power" und Co.: Was taugen Premium-Kraftstoffe?

"Ultimate", "V-Power" und Co.: Was taugen Premium-Kraftstoffe?

Sie heißen Super100 TECH Plus, Ultimate oder V-Power: Premiumkraftstoffe sorgen laut Mineralölkonzernen für mehr Leistung, weniger Verbrauch und leisere Motoren. Braucht das auch der Otto Normalverbraucher oder nur, wer Porsche oder Ferrari fährt?

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Zeiten, in denen man nur zwischen Benzin und Diesel wählen konnte, sind lange vorbei. Heute ist das Sortiment in Sachen Kraftstoff an den Tankstellen um die sogenannten Premiumkraftstoffe enorm erweitert. Unter "Excellium", "Maxx Motion", "Synergy Supreme+", "Ultimate" oder "V-Power" führen die Tankstellen schier unzählig viele verschiedene Markennamen.

Höhere Oktanzahl gleich höhere Klopffestigkeit?

Im Wesentlichen sind diese Kraftstoffe, deren höhere Oktanzahlen (einfaches SuperPlus-Benzin hat 98 Oktan) unterschiedlich sind, ein Premium-Produkt. Dieses reduziert im Motor die Reibung und verhindert, dass das Benzin-Luft-Gemisch zu früh zündet, anstatt durch den Zündfunken der Zündkerze gezündet zu werden.

Premiumkraftstoffe mit einer höheren Oktanzahl bieten somit eine höhere Klopffestigkeit, erklärt Alexander Kreipl, Verkehrs- und umweltpolitischer Sprecher des ADAC Südbayern. Das wiederum soll sich positiv auf die Leistung und den Verbrauch auswirken.

Teurer Sprit, mehr (ungenutzes) Potenzial

In der Realität sind die Motoren unserer Autos allerdings höchstens auf 98 Oktan ausgelegt. Das Potenzial von 100-Oktan-Sprit können die meisten gar nicht ausnutzen. Den teuren Sorten seien oft auch Reinigungs- und andere Additive, also Zusatzstoffe zugesetzt. Ob diese sich tatsächlich positiv auswirken, sei extrem schwer nachzuprüfen.

Zudem sind in Deutschland die Mindestanforderungen an die Kraftstoffqualität gesetzlich geregelt, heißt es beim ADAC. Demnach dürfen nur Kraftstoffe angeboten werden, wenn sie den relevanten Normen entsprechen; etwa DIN EN 228 für Ottokraftstoffe und DIN EN 590 für Dieselkraftstoffe.

Braucht also mein Auto "Super100", zumal die herkömmlichen Kraftstoffe für den Alltag taugen und Premiumkraftstoffe von den Fahrzeugherstellern grundsätzlich gar nicht erwartet oder vorgeschrieben werden? Vermutlich nur, wenn bei einem Auto das Motorsteuergerät auch den Premium-Sprit erkennen kann, wie es bei Sportautos von Ferrari oder Porsche der Fall ist.

Premium-Sprit: Bis zu 20 Cent Preisunterschied pro Liter

Was aber klar und im Geldbeutel leidvoll zu spüren ist, ist die Preisspanne, die es bei den Premiumkraftstoffen gibt: bis zu 20 Cent Unterschied zu herkömmlichem Diesel oder Super sind keine Seltenheit.

Hinzu kommt die zunehmende Unübersichtlichkeit an den Tankstellen. Wegen immer mehr Zapfhähnen mit immer neuen Bezeichnungen müssen Autofahrer vor dem Tanken erst mal genau prüfen, welcher Sprit tatsächlich ins Auto muss, warnt der ADAC. So kann Maxx Motion oder V-Power beispielsweise Benzin oder Diesel sein.

Premiumkraftstoffe schaden nicht, müssen aber auch nicht sein

Interessant in dieser Jahreszeit: Premiumkraftstoffe versprechen eine bessere Wintertauglichkeit. Allerdings basieren die Temperaturangaben auf einem untauglichen Prüfverfahren - die tatsächliche Kältefahrbarkeit kann je nach Automodell deutlich abweichen.

Fazit: Die Premiumkraftstoffe schaden den Motoren nicht, aber die ausgelobte positive Wirkung ist einerseits schwer nachzuprüfen, andererseits ist sie bei Alltagsautos auch eher unwahrscheinlich, da Autos, wie Golf, Corsa oder Mini auf den täglichen Weg zur Arbeit ausgelegt sind und nicht auf die schnellste Runde am Hockenheimring. Wer seinem Auto mit dem teuren Sprit etwas Gutes tun will, macht immerhin nichts falsch.

Dieser Artikel ist erstmals am 16. Januar 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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