Im Prozess gegen eine Mutter, die ihre neunjährige Tochter getötet haben soll, geht es vor dem Landgericht Kempten heute Vormittag zunächst um die Familienverhältnisse der Angeklagten. Die 49-Jährige sagte aus, sie habe zu ihren 30- und 27-jährigen weiteren Kindern keinen Kontakt mehr. Auch die Verhältnisse zu ihrer Mutter und ihrer Schwerster seinen schwierig, nur zu ihrem Vater habe sie noch regelmäßigen Kontakt.
Angeklagte Mutter weint viel im Gericht
Zu Prozessbeginn wirkte sie sehr traurig und weinte viel. Sie verdränge ihre Tat, sagte sie, und sie sei seit einer knappen Woche wieder in stationärer Behandlung im Bezirkskrankenhaus. Schon nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft im Frühjahr 2017 war sie zunächst stationär in Behandlung und anschließend in einer Tagesklinik.
Lebensgefährte beging Selbstmord
Über ihren Lebensgefährten und Vater der 9-jährigen Tochter sagte die Angeklagte, er sei der erste Mensch gewesen, der ihr das Gefühl gegeben habe, dass sie etwas wert sei. Zwei Monate vor dem Totschlag ihrer Tochter im September 2016 hatte er sich das Leben genommen und deswegen habe sie sich Vorwürfe gemacht, sagte sie. Nach dem Totschlag ihrer Tochter hatte die Angeklagte versucht, sich das Leben zu nehmen. Über ihre Tochter sagte sie, sie habe nicht gewollt, dass es ihrer Tochter so schlecht geht wie ihr jetzt.