Als erste Gemeinde in Deutschland hat die Marktgemeinde Manching die Bundesrepublik Deutschland verklagt. Hintergrund ist die PFC-Verunreinigung des Bodens und des Grundwassers durch per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC).
PFC waren früher Bestandteile im Feuerlöschschaum- bis zum Verbot im Jahr 2011. Auf dem Flugplatz in Manching, der seit Jahrzehnten auch von der Bundeswehr genutzt wird, wurde entsprechender Löschschaum eingesetzt. Die Bundeswehr hat bereits eingeräumt, dass sie für die Belastung des Bodens und des Grundwassers verantwortlich ist.
Wer haftet für die Kosten?
Die Gemeinde Manching hat deswegen Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland, die Rechtsträger der Bundeswehr ist, eingereicht – zur Feststellung von "Beseitigungs-, Schadens- und Aufwendungsersatzansprüchen".
Doch nicht nur Bürgermeister Herbert Nerb (Freie Wähler) rechnet mit einem langwierigen Verfahren. Die Verkündung, dass das Gericht nun einen Gutachter einsetzt, der zunächst von der Gemeinde bezahlt werden muss, beunruhigt ihn aber nicht. "Bei so einem großen Projekt und Schadensfall ist uns klar, dass es nicht in ein paar Monaten geht. Es geht uns aber nicht darum, dass es einen Sieger und einen Verlierer gibt, sondern darum, dass die PFC möglichst schnell herausgefiltert werden", sagte Nerb dem BR.
Bundesweites Interesse an diesem Fall
Der Fall wird auch anderenorts aufmerksam verfolgt. Denn bundesweit kommen über 100 weitere Standorte infrage, die von einer PFC-Belastung betroffen sind und die sich von einem Urteil Signalwirkung erhoffen.
Doch bis es so weit ist, kann es gut und gerne noch einige Jahre dauern. Denn das Gericht hat mit der Einsetzung des Gutachters zunächst beschlossen, sich einen Überblick über die tatsächliche PFC-Belastung zu verschaffen. Es dürften noch weitere Gutachten folgen.
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