Der Regensburger Professor Ralf Wagner vom Institut für Mikrobiologie und Hygiene am Universitätsklinikum Regensburg hat auf Unterschiede bei der Anzahl von Antikörpern nach einer überstandenen Infektion und der Bildung von Antikörpern nach einer Impfung hingewiesen.
Dem BR sagte Wagner, dass Menschen nach einer Infektion in der Regel einen niedrigeren Antikörperanteil haben als Menschen nach einer Impfung.
Hoher Antikörperanteil - mehr Schutz
Generell gelte aber: Antikörper gegen das Coronavirus nehmen sowohl nach Infektion, aber auch nach zweimaliger Impfung im Laufe der Zeit ab.
Einfach gesagt: Je höher die Antikörper-Antwort nach Infektion oder Impfung, desto länger ist ein Mensch vor Infektion oder Erkrankung geschützt, sagt Wagner, der auch an der Antikörperstudie im einstigen Corona-Hotspot Tirschenreuth beteiligt war, die derzeit noch ausgewertet wird.
Rasche Booster-Impfung bei Älteren empfohlen
Junge Menschen entwickeln in der Regel höhere sogenannte Antikörpertiter nach Infektion oder Impfung, ältere niedrigere Titer, sagt Wagner. Der Titer ist ein Maß für die Anzahl bestimmter Antikörper im Blut.
Dementsprechend hält die Antikörper-Antwort bei den Jüngeren länger an, bei den Älteren kürzer. Deshalb macht es laut Wagner insbesondere für die Älteren Sinn, sich schnell mit einer dritten Impfung zu versorgen.
Zur Wirksamkeit der Impfstoffe sagte Wagner, dass diese zwar bei der jetzt verbreiteten Delta-Variante des Virus etwas gesunken sei, aber zum Beispiel beim Biontech-Impfstoff immer noch jenseits der 80 Prozent läge. Nach wie vor sei festzustellen, dass es bei den Geimpften wenig schwere, intensivpflichtige Deltaverläufe gebe. Dagegen seien 90 Prozent der Intensivpatienten, die mit Corona infiziert sind, nicht geimpft.
- Zum Artikel "Booster-Impfung: Kann sie die vierte Welle brechen?"
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