In seinem Laden sei "deutlich mehr Kundschaft als sonst", sagt Thomas Paletta vom Bachbauernhof-Laden in Augsburg-Göggingen.
"Viele wollen auch wissen, wie bei uns die Eier erzeugt und die Hühner gehalten werden." Thomas Paletta, Bachbauernhof-Laden Augsburg
Der Bachbauernhof unterhält neben dem Gögginger Laden noch eine Verkaufsstelle im Augsburger Stadtmarkt. Produziert werden die Eier auf dem familieneigenen Hof in Holzheim bei Rain am Lech. Dort legen 20.000 Hühner rund 15.000 Eier pro Tag, erklärt Hofleiter Florian Paletta. Alle Eier und Fleischprodukte werden in einem Umkreis von 80 Kilometern direkt vermarktet.
Sand und Kalk statt giftigem Insektizid
Die Tiere und Ställe werden nicht mit Insektiziden wie Fipronil behandelt, um Milben zu bekämpfen sagt Thomas Paletta.
"Wir haben einen überdachten Auslauf und Sandbäder, das hilft viel besser gegen Milben." Thomas Paletta
Nur punktuell würden die Hühner bei Bedarf mit Kalkpulver nachbehandelt. Das sei auch angenehmer für die Mitarbeiter.
Regionale Vermarkter können nur schwer kalkulieren
Die spannende Frage für den Bio-Landwirt: Wie lange hält die höhere Nachfrage nach Eiern aus der Region an? Insgesamt, sagt Paletta, gebe es einen anhaltenden Trend zu regionalen Produkten, die würden verstärkt gekauft. Der Holzheimer Betrieb könne die steigende Nachfrage derzeit noch gut bedienen, weil währen der Sommerferien größere Abnehmer wie etwa die MAN-Kantine und einige Bäckereien pausieren. Der Fipronil-Skandal sei aber dennoch auch für Betriebe wie den Bachbauernhof ärgerlich:
"Das zieht die gesamte Branche runter." Florian Paletta
Der Dasinger Bio-Ei-Erzeuger Johannes Breitsameter, der unter anderem die Feneberg-Märkte im Allgäu beliefert, kann derzeit noch keine längerfristige erhöhte Nachfrage bestätigen. Gleich zu Beginn des Skandals habe er mehr Bestellungen auf dem Zettel gehabt, "aber leider verläuft dann doch wieder das meiste im Sand".