Der Ölteppich, der derzeit im Mittelmeer treibt, sei vor etwa einer Woche aus einem syrischen Elektrizitätswerk ins Meer gelangt, so der zyprische Umweltminister Costas Kadis.
Heizöl aus Kraftwerk in syrischer Hafenstadt Baniyas ausgetreten
Erste Berichte über auslaufendes Heizöl aus einem Kraftwerk in der syrischen Hafenstadt Baniyas gab es bereits vergangene Woche.
Laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana wurde das Leck durch einen Unfall verursacht. Die syrische Regierung erklärte am Montag in der regierungsnahen Zeitung "Al-Watan", dass ein Ausschuss zur Untersuchung der Unfallursache gebildet worden sei. Demnach traten nur zwischen zwei und vier Tonnen Heizöl aus dem Kraftwerk aus.
Geopolitisches Problem auf Zypern erschwert die Zusammenarbeit
Länder wie Griechenland seien bereit, Zypern in dieser Situation zu helfen, so der zyprische Umweltminister Kadis. Allerdings erschwert ein geopolitisches Problem die Vorbereitungen:
Die Insel ist seit 1974 geteilt. Damals wurde der nördliche Teil der Mittelmeerinsel von der Türkei besetzt. Nordzypern wird jedoch von der internationalen Staatengemeinschaft mit Ausnahme der Türkei nicht anerkannt. Die Kooperation mit der überwiegend griechisch-zyprisch geführten Republik Zypern im Süden ist minimal.
Ölteppich mindestens 36 Kilometer lang
Die syrische Hafenstadt Baniyas ist rund 160 Kilometer von Zypern entfernt. Erste Satellitenbilder zeigten einen 36 Kilometer langen Ölteppich vor der syrischen Küste, doch neuere Bilder deuten darauf hin, dass der Ölteppich noch viel größer sein könnte (siehe Bilder oben im Tweet).
Laut dem zyprischen Fischereiministerium handelt es sich aber eher um einen relativ dünnen Ölschleier als um einen dicken Ölteppich. Auch die zyprischen Behörden boten Nordzypern ihre Hilfe im Umgang mit dem Öl an.
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