Die Rosenheimer Fahrradwerkstatt in der Finsterwalderstraße.
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Die Rosenheimer Fahrradwerkstatt in der Finsterwalderstraße.

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Rosenheimer Radlwerkstatt - von Ukrainern für Ukrainer

Vor vier Wochen noch war Alexander in der Stadt Irpin in der Ukraine. Dann holte ihn sein Schwiegersohn nach Rosenheim. Jetzt reparieren beide kostenlos Fahrräder in der Radlwerkstatt in der Finsterwalderstraße.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Mykhailo, der seit 2011 in Rosenheim lebt, habe nicht lange überlegt, als er erfahren habe, dass die Fahrradwerkstatt in der Finsterwalderstraße derzeit keinen Chef habe, erzählt der Rosenheimer Sozialpädagoge Christian Hlatky, der die Geflüchteten aus der Ukraine betreut. Gemeinsam mit seinem Schwiegervater übernahm Mykhailo die kleine Werkstatt im Keller.

Fahrräder für Kriegsflüchtlinge

Er wolle die Leute quasi "zum Laufen" bringen, meint Mykhailo. Ein fahrbarer Untersatz würde vielen sehr helfen. Als Automechaniker könne er auch Fahrräder reparieren, mit allem, was so anfalle - defekte Ketten, Platten und erst letzte Woche hätten sie einer Dame ein neues Fahrrad komplett zusammengeschraubt. Der Service ist kostenlos.

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Hilfe vom Schwiegervater

Unterstützt wird Mykhailo von seinem Schwiegervater Alexander und auch von dessen Sohn Vlad. Beide sprechen kein Deutsch. Sie sind vor rund vier Wochen aus Irpin geflohen, jetzt helfen sie in der Rosenheimer Fahrradwerkstatt ehrenamtlich mit. Sie seien zwar keine Mechaniker, aber sie würden gerne mithelfen, denn alles sei besser, als nur herumzusitzen, schildert Mykhailo.

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Von links: Alexander, Vlad und Mykhailo.

Spenden werden gerne entgegengenommen

Viele gespendete Fahrräder sind in der Fahrradwerkstatt bereits auf Vordermann gebracht und an ukrainische Geflüchtete in Rosenheim weitergegeben worden. Aber jeder dürfe mit seinen Problemen vorbeikommen, betonen Mykhailo und Alexander. Fahrradspenden sind weiterhin sehr willkommen. Besetzt ist die Werkstatt in der Finsterwalderstraße 74 in Rosenheim immer dienstags und donnerstags.

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Die Fahrradwerkstatt befindet sich in einem Keller

Die Stadt Rosenheim unterstützt das Projekt

Die Fahrradwerkstatt in einem Keller der auffallend rostroten Wohnblöcke in der Finsterwalderstraße ist ein Projekt der Kontaktstelle bürgerliches Engagement und der Sozialen Stadt Rosenheim. Nach Angaben der Stadtverwaltung sind derzeit rund 380 Geflüchtete aus der Ukraine in Rosenheim untergebracht, davon 105 Menschen in der Luitpoldhalle und rund 20 in einer Asylunterkunft. Nach wie vor sollen so viele wie möglich in Privatwohnungen untergebracht werden.

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