Bei der Konzeption der Dauerausstellung zum Thema Flucht und Vertreibung vor fünf Jahren wurden die Plakate, Briefe, Fotos, Broschüren und anderen Dokumente zu Flüchtlingsschicksalen während und nach dem Zweiten Weltkrieg nur geklebt. Damit die Exponate nicht von den Vitrinen-Wänden fallen, sind dringende Arbeiten nötig, sagte Museumsleiterin Sandra Kastner.
Viel Arbeit für Papierrestauratoren
Deshalb kann Abteilung "Flüchtlinge und Vertriebene in Hof" ab Freitag bis voraussichtlich Ende September nicht besichtigt werden. Papierrestauratoren müssen die fast 200 Exponate aus den Vitrinen nehmen und ein neues Befestigungssystem anbringen. Die vorübergehende Schließung der "Flüchtlings-Abteilung" sei nicht zu verhindern, so die Museumsleiterin.
"Es ist natürlich ärgerlich, dass die komplette Abteilung in einem so langen Zeitraum nicht besichtigt werden kann. Aber nur immer jeweils ein Stockwerk zu überarbeiten und die anderen beiden für den Besucherverkehr weiter offen zu lassen, wäre weitaus aufwändiger und vor allem erheblich kostenintensiver gewesen." Sandra Kastner, Museumsleiterin
Die übrigen Ausstellungsbereiche zur Stadt- und Naturgeschichte des Hofer Museums sind davon nicht betroffen. Die Kosten für die Reparaturarbeiten beziffert Museumsleiterin Sandra Kastner auf einen niederen fünfstelligen Betrag – den Großteil übernehmen der Freistaat und der Bezirk Oberfranken.
Größtes Flüchtlingslager in Bayern
Die bayernweit einzigartige Abteilung wurde im Januar 2012 mit einem großen Festakt eröffnet. Hof war wie kaum eine andere bayerische Stadt für das Thema "Flüchtlinge und Vertriebene" prädestiniert: Denn im Stadtteil Moschendorf befand sich nach 1945 das größte bayerische Flüchtlingslager – mehr als zwei Millionen Menschen wurden hier durchgeschleust. Rund 15.000 Flüchtlingen blieben dauerhaft in Hof und fanden hier eine neue Heimat.