Eingeschneite Hütte in Frankreich
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Mindestens vier Toten nach Unwettern im Alpenraum

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Schnee und Starkregen in den Alpen – vier Menschen sterben

Schnee und Starkregen in den Alpen – vier Menschen sterben

Lawinengefahr in Teilen von Frankreich und der Schweiz, Wassermassen und Murenabgänge in Norditalien: Unwetter sorgen in der Alpenregion für Probleme. Vier Menschen kamen inzwischen uns Leben. Mit Niederschlägen bis Ostermontag ist zu rechnen.

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Heftige Schnee- und Regenfälle in den Alpen haben in Italien, Frankreich und der Schweiz für Verkehrsbehinderungen gesorgt und mindestens vier Menschen das Leben gekostet. In Norditalien waren im Laufe der Woche mehrere Flüsse über die Ufer getreten, in höheren Lagen gab es Murenabgänge. Gesperrte Gebiete und Straßen waren die Folge.

Ein 27-jähriger Brite wurde in der französischen Region Savoyen am Steuer seines Autos von einer Lawine erfasst und starb am Donnerstag, in Norditalien kamen drei Menschen wegen der Regenfälle ums Leben. Bei dem für die Jahreszeit ungewöhnlichen Wintereinbruch fiel in höheren Lagen mehr als ein Meter Schnee. Der Mont-Blanc-Tunnel war gesperrt, in Frankreich fiel zeitweise in mehr als 5000 Haushalten der Strom aus. 

Italien: Drei Tote – Hochwassergefahr jetzt weiter südlich

In Italien starben insgesamt drei Menschen. Ein 92-Jähriger ertrank laut Berichten in seinem Haus im Piemont, in dessen Nähe ein Bach über die Ufer getreten war. In der Nähe von Vicenza in Venetien starben ein Vater und sein Sohn. Ihr Auto stürzte in ein Loch in einer Brücke, die durch das Hochwasser beschädigt worden war. Die beiden Männer, 64 und 33 Jahre alt, wurden von den Wassermassen mitgerissen und später tot geborgen.

Im Norden Italiens hatte der Wetterdienst am Donnerstag heftigen Regen gemeldet, der oberhalb von 1.800 Metern in Schnee überging. Dazu kam Wind bis zu 110 Stundenkilometer. In Mailand wurden Parks wegen umstürzender Bäume und herabfallender Äste geschlossen.

Im Aostatal nördlich von Turin mussten Häuser und Ställe evakuiert werden, weil Flüsse über die Ufer zu treten drohten. Zudem war die A5 von Turin nach Aosta am Donnerstag zeitweise gesperrt, weil sie unter Wasser stand. Laut örtlichen Medien wurde die Sperre inzwischen wieder aufgehoben. Einschränkungen gibt es auch bei Zügen zwischen Italien und der Schweiz.

Frankreich: Lawine erfasst Auto - Brite stirbt

Das tödliche Unglück in Frankreich ereignete sich im Skigebiet Val Thorens, das Auto des Briten wurde 15 Meter lang mitgerissen. Er wurde in ein Krankenhaus in Grenoble transportiert, starb aber nach Angaben des zuständigen Staatsanwalts wenig später. Im nahe Val Thorens gelegenen Skigebiet Les Menuires gingen zwei weitere Lawinen nieder. In Savoyen galt am Karfreitag weiter eine Lawinenwarnung, die Präfektur rief angesichts der instabilen Schneedecke zu größter Wachsamkeit auf.

Schweiz: Besonders Kanton Wallis betroffen

In der Schweiz sorgten Schnee- und Wassermassen besonders im Kanton Wallis für Erdrutsche und umgestürzte Bäume. Zahlreiche Straßen und Bahnstrecken waren zumindest am Donnerstag gesperrt, alle Schulen in dem Kanton blieben vorsorglich geschlossen. Mehrere Orte waren zeitweise auch ohne Strom. In der Kantonshauptstadt Sitten mit 36.000 Einwohnern waren wegen der Regen- und Schneefälle viele Straßen für Autos und sogar für Fußgänger gesperrt.

Der Simplon-Pass und der Grosse-St.-Bernhard-Pass, die das Wallis mit dem italienischen Aostatal verbinden, wurden wegen der starken Schneefälle gesperrt. Beide Pässe waren auch am Freitagmorgen noch geschlossen. Im Wallis und in angrenzenden Regionen im Berner Oberland und im Tessin galt am Donnerstag die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Die Behörden baten Urlauber, Reisen ins Wallis bis zum heutigen Karfreitag zu verschieben.

Ratschläge für Reisende

Das Auswärtige Amt veröffentlichte am Donnerstag einen Reise- und Sicherheitshinweis (externer Link): "In den französischen und Schweizer Alpen sowie in der Region Piemont und dem Aosta-Tal werden für die kommenden Tage bis Ostermontag hohe Niederschlagsmengen, Gewitter, Unwetter sowie in den Alpen ab 1.500 m Schneefälle erwartet", heißt es darin. Pässe, Tunnel und Passstraßen könnten unpassierbar oder gesperrt werden. Reisende sollten sich deshalb "fortlaufend über die Witterungslage informieren".

Auch der ADAC rät: Wer aktuell in eine der von den Unwettern betroffenen Regionen reisen will, sollte sich vorab über die Wetter- und Verkehrslage informieren. Autofahrer benötigen Winterausrüstung. Teilweise warnen die Behörden auch davor, in die Berge zu gehen. Auf der europäischen Webseite meteoalarm.de (externer Link) werden aktuelle Wetterwarnungen angezeigt.

Mit Informationen von AFP

HANDOUT - 17.04.2025, Italien, Villadossola: Kräfte der italienischen Feuerwehr Vigili del Fuoco sind auf einer überfluteten Straße in der Ortschaft Villadossola in Piemont in Italien unterwegs. Nach heftigen Regenfällen in Norditalien sind zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten, Straßen überschwemmt. Die Feuerwehren der Region sind im Großeinsatz. Foto: Handout/Vigili del Fuoco/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
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Unwetter in Norditalien

Im Audio: Unwetter in Norditalien fordern drei Tote

Die Feuerwehr ist nach heftigen Regenfällen in der Nähe von Turin im Einsatz, aufgenommen am 17.04.25.
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Die Feuerwehr ist nach heftigen Regenfällen in der Nähe von Turin im Einsatz, aufgenommen am 17.04.25.

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