Der erste LKW ist bereits am Montag gestartet, ein zweiter wird heute Abend erwartet. Bis dahin sollen die vier Außenwände bereits stehen, morgen geht es dann mit dem Innenausbau weiter. Zimmermann Günter Enßlin aus Möttingen ist gemeinsam mit sechs jungen Zimmerern aus dem Landkreis Donau-Ries sowie zwei Helfern aus Marienthal dabei, ein "Freundschaftshaus" in dem kleinen Ort im Ahrtal in Rheinland-Pfalz aufzubauen. Es soll ein Ort der Begegnung werden für die Menschen dort: Um Feste zu feiern, sich zu treffen oder Sitzungen abzuhalten, sagt Enßlin. Er sei ja jetzt schon das dritte Mal hier im Ahrtal, so Enßlin am Telefon zum BR, aber als er dieses Mal das Tal entlang gefahren sei, bis nach Marienthal, da sei es ihm wieder kalt den Rücken hinuntergelaufen, als er gesehen habe, was die Flut hier angerichtet habe.
Das gesamte Haus ist in ehrenamtlicher Arbeit entstanden
Das war auch der Grund, warum die Handwerker aus dem Landkreis Donau-Ries helfen wollten. Wie etwa mit dem Bau des Freundschaftshauses. Das ist in ehrenamtlicher Arbeit in den vergangenen Monaten im Landkreis vorgefertigt worden, das Material wurde aus Spenden finanziert. Teile haben Berufsschüler in der Schule gefertigt, andere Teile sind in Handwerksbetrieben im Landkreis entstanden. Federführend hat Zimmerer Günter Enßlin das Projekt betreut. Landrat Stefan Rößle hat die Schirmherrschaft übernommen. Bei vorigen Besuchen im Ahrtal haben die Nordschwaben bereits tatkräftig zunächst beim Aufräumen, dann beim Wiederaufbau geholfen. Auch fertig gekochte Mahlzeiten haben sie schon hergebracht - Rouladen mit Spätzle hat der Nördlinger Gastwirt Uli Wenger beispielsweise für die Menschen im Ahrtal gekocht, wenige Wochen nach der Katastrophe.
Es tut sich was vor Ort- "aber es ist mühsam"
Nun also wieder ein Besuch vor Ort, bei dem sie begeistert empfangen worden seien, berichtet Enßlin. Der Aufbau vor Ort gehe vorwärts. Man sieht, so Enßlin: "Es tut sich was, aber es ist sicherlich sehr mühsam hier." Das Freundschaftshaus soll in nicht mal einer Woche fertig werden. Doch Enßlin hat schon neue Ideen: Eine Brücke möchte er bauen, aus Holz, für Fußgänger. Dafür bräuchte er natürlich wieder Unterstützung. Doch da muss Enßlin nicht zwei Mal fragen: Die Handwerker, die jetzt mit ihm unterwegs sind, sind begeistert: Da wollen sie wieder mit dabei sein.
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