Die erste Bewährungsprobe ist überstanden: der Muttertag. Samstag und Sonntag sei ordentlich viel los gewesen, berichtet die Inhaberin Marion Schmid aus Kolbermoor. Sie freut sich. Für sie war der neue Laden in Selbstbedienung eine unternehmerische Entscheidung.
Es fehlen die Fachkräfte zum Sträuße binden
Wie in vielen Handwerksberufen hat auch die Floristikbranche zu wenig Fachkräfte. Marion Schmid würde beispielsweise sofort eine Mitarbeiterin und einen Azubi einstellen. Wegen zu wenig Mitarbeitern schließt das Hauptgeschäft täglich um 12 Uhr, nachmittags werden die Aufträge für Hochzeiten und Trauerfeiern sowie die Büroarbeit erledigt. Vor dem Geschäft steht seit einiger Zeit auch ein Blumenautomat, der gut angenommen werde, aber Marion Schmid wollte ihren Kunden noch mehr bieten. Mit Hauptladen, Automat und Selbstbedienung können nun rund um die Uhr Blumen bei ihr gekauft werden.
Eine Idee auch für andere
Man müsse sich was einfallen lassen, investieren und mutig sein, findet Inhaberin Marion Schmid. Die 44-Jährige investierte einen niedrigen fünfstelligen Betrag in Ausstattung und Technik und ist überzeugt, dass sich das rechnen wird. Sie spart sich zum Beispiel die Personalkosten. Zudem spüre sie bereits eine Entlastung durch den neuen Laden. Deshalb würde sie so eine Lösung auch ihren Berufskollegen empfehlen. "Traut Euch", appelliert Schmid.
Ein Laden mit Seltenheitswert
Der Fachverband Deutscher Floristen in Bayern glaubt, dass die Anzahl der reinen Selbstbedienungsläden in diesem Handwerk eher die Seltenheit bleiben werden. Der persönliche Kontakt und die Beratung seien in der Branche unumgänglich. Das bestätigt auch Floristikerin Marion Schmid. Das persönliche Gespräch mit dem Kunden bei Hochzeiten oder Trauerfeiern sei unersetzlich und das könne auch ein Selbstbedienungsladen niemals abdecken.
"Der schönste Beruf der Welt"
Die Arbeit mit Blumen und das Gestalten findet Marion Schmid das Schöne an ihrem Beruf. Man arbeite mit dem schönsten Material und begleite mit den Blumen auch alle Anlässe des Lebens, wie Hochzeiten oder einen Trauerfall. Laut dem Fachverband befinden sich gerade 1.200 Lehrlinge in Bayern aktuell in der floristischen Ausbildung. Damit verzeichne man wieder einen leichten Zuwachs.
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