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Siemens Zentrale in Erlangen

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Siemens-Umbau: Nürnberg bekommt Zentrale für digitale Fabrik

Das heute von Siemens-Chef Joe Kaeser vorgestellte Konzernumbau-Programm hat auf die Standorte in Franken unterschiedliche Auswirkungen. Während Nürnberg die weltweite Zentrale der digitalen Industrie wird, sieht es bei Erlangen anders aus.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Am Donnerstagmorgen hat Siemens-Chef Joe Kaeser das geplante Programm zum Konzernumbau vorgestellt. Demnach sind die Auswirkungen auf die fränkischen Unternehmen noch nicht absehbar. Nürnberg soll eine Schlüsselrolle in der digitalen Industrie einnehmen. Bereiche aus Erlangen sollen von den USA aus gesteuert werden.

Digitale Industrie in Nürnberg

Der Bereich der digitalen Industrie, der bei Siemens vom aus Mitterteich in der Oberpfalz stammenden Ingenieur Klaus Helmrich geleitet werden soll, gilt als besonders zukunftsträchtig. Der neue Bereich soll weltweit 78.000 Beschäftigte haben, die einen Umsatz von derzeit rund 14 Milliarden Euro erwirtschaften.

Houston steuert "Energy" - bisher in Erlangen

Dagegen werden die Bereiche Power and Gas und Energy Management nicht mehr von Erlangen aus gesteuert, sondern sollen in einer Einheit "Energy" mit Sitz in Houston (Texas) aufgehen. Chefin wird die Amerikanerin Lisa Davis. Ob dies Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze in Erlangen hat, blieb heute unklar. Kaeser machte zur Größe der Belegschaft keinerlei Angaben.

Gespräche zu Personalabbau im Gasturbinenbereich

Unabhängig vom Konzernumbau laufen derzeit Verhandlungen zum Interessensausgleich zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, um den bereits im November beschlossenen Personalabbau in der Gasturbinenfertigung zu realisieren.

Medizin- und Bahntechnik sind derzeit nicht betroffen

Die bereits eigenständigen Siemens-Einheiten Medizin- und Bahntechnik sind nicht Gegenstand des heute angekündigten Konzernumbaus. Die Medizintechnik ist unter dem Namen "Siemens Healthineers" seit Mitte März börsennotiert. Die Bahntechnik arbeitet seit 1. August als selbständige GmbH und soll mit dem Konkurrenten Alstom fusionieren.

Ob die drei – aus bisher fünf Sektoren zusammengefassten – neuen Bereiche "smarte Infrastruktur", "Power and Gas" sowie "digitale Industrie" ebenfalls eine eigenständige Rechtsform bekommen sollen, um sie an die Börse zu bringen oder zu Gemeinschaftsunternehmen mit Konkurrenten zu machen, ließ Kaeser heute offen.