Ein Zug der Deutschen Bahn steht auf einem zugeschneiten Gleis
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Ein Zug der Deutschen Bahn steht auf einem zugeschneiten Gleis (Symbolbild)

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So will Bayerns Bahnchef ein erneutes Chaos im Winter verhindern

So will Bayerns Bahnchef ein erneutes Chaos im Winter verhindern

Winter in Bayern, es schneit und die Bahn versinkt im Chaos. Aus dem Schneechaos Ende vergangenen Jahres habe die Bahn wenig gelernt – so der Vorwurf. Nun hat die Deutsche Bahn auf die Vorwürfe reagiert und einen Drei-Punkte-Plan vorgestellt.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Im Verkehrsausschuss des Bayerischen Landtags hat sich die Deutsche Bahn heute Vorwürfen gestellt, man habe aus dem Schneechaos Anfang Dezember 2023 zu wenig gelernt. Damals herrschte Stillstand auf den Schienen in und um München. Massive Schneefälle hatten den Bahnverkehr lahmgelegt, die Auswirkungen waren teilweise wochenlang zu spüren.

Forderung: Bahn müsse schneller reagieren

Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der staatlichen Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), kritisierte vor allem, die Deutsche Bahn habe viel zu spät auf die Wetterlage reagiert. Hier müssten die Prognose-Modelle verbessert werden, appellierte sie.

"Die Hauptforderung von Seiten des Freistaates an die DB ist, dass sie sich vor allem um den Vegetationsrückschnitt kümmert, denn Bäume waren durch die Schneelast auf die Schienen gestürzt. Und das lag daran, dass der Rückschnitt nicht in dem Maße erfolgt ist, wie er hätte sein sollen."

Auch der Austausch zwischen den anderen Verkehrsunternehmen und der Bahn soll verbessert werden, forderte Fuchs.

Drei-Punkte-Konzept der Bahn gegen Winter-Chaos

Die Deutsche Bahn reagierte mit einem Drei-Punkte-Konzept auf die Vorwürfe. In Bayern habe man es mit rund 10.000 Kilometer Gleislänge und 8.000 Weichen zu tun, die im Winter fahrbereit gehalten werden müssen, so Heiko Büttner, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern: "Wir fokussieren uns auf die Bereiche Prävention, Resilienz und Einsatzgeschwindigkeit", erklärt er.

Zum einen sollen Bäume leichter gefällt werden können, bevor sie auf die Gleise fallen. Hier sei man in Kontakt mit dem bayerischen Umweltministerium, so Büttner.

Zum anderen sollen bessere Räumungs-Absprachen mit Verkehrsunternehmen vermeiden, dass Strecken einschneien. Externe Dienstleister und Maschinen-Pools sollen die Räumarbeiten unterstützen. Auch aus Nachbarländern könnten Räumfahrzeuge eingesetzt werden.

Außerdem sind sogenannte Frost-Bereitschaften an den Werkstatt-Standorten eingeplant. Büttner sagte: "Wir haben auch die Schwelle heruntergesetzt, ab wann wir in den Alarm-, beziehungsweise in den Vorwarnmodus gehen, um schneller reagieren zu können".

"Reicht uns nicht": Kritik von BEG-Chefin

Für Bärbel Fuchs reicht das nicht aus, es gehe auch viel zu langsam. Gerade im wichtigen Bereich Rückschnitt und Fällen von Bäumen wolle die DB bayernweit erst einmal nur Pilotstrecken einrichten.

Andere Maßnahmen würden erst im dritten Quartal 2025 umgesetzt werden. "Das reicht uns nicht, da fordern wir mehr", sagte die BEG-Geschäftsführerin vor dem Verkehrsausschuss des Landtags.

Die Deutsche Bahn steht nach eigenen Angaben kurz vor dem Abschluss der diesjährigen Winter-Vorbereitungen.

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