Bunte Hausfassade mit überdachten Balkonen.
Bildrechte: BR/Markus Konvalin
Videobeitrag

Mietwohnungen sind auch in Bayern häufig.

Videobeitrag
>

So wohnt Bayern: Was uns der Zensus sagt

So wohnt Bayern: Was uns der Zensus sagt

Die Ergebnisse des Zensus' geben einen einmaligen Einblick in die Wohnsituation in Deutschland. Hier sind die Ergebnisse für Bayern – wem die Wohnungen gehören, wo sie besonders teuer sind und wo viele leer stehen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Der Freistaat ist ein Eigentümer-Land: Von den rund 6,6 Millionen Wohnungen in Bayern werden rund 49 Prozent von den Eigentümern bewohnt, also fast die Hälfte. Das ist eines der Ergebnisse für Bayern aus den neuesten Zensus-Daten. Die wurden seit 15. Mai 2022 gesammelt und bis jetzt aufbereitet. Es ist erst der zweite Zensus seit der Wiedervereinigung. Mit den Daten soll genau erhoben werden, wie die Menschen im Land leben, arbeiten und wohnen.

Grafik: Wo die Eigentümer selbst in ihren Wohnungen leben

In Bayern sind die Wohnverhältnisse von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich: Während in den Städten Regensburg, München und Würzburg rund drei Viertel der Wohnungen vermietet werden, ist die Quote zum Beispiel in der Gemeinde Munningen im Landkreis Donau-Ries deutlich geringer. Hier leben in über 90 Prozent der Wohnungen die Eigentümer selbst.

Die Daten wie zum Beispiel zur Eigentümerquote liegen bis zur Ebene der Gemeinde vor. Die veröffentlichten Daten wurden anonymisiert, damit keine Rückschlüsse auf Einzelpersonen gezogen werden können. Gerade bei heikleren Themen, wie etwa dem Mietpreis einer Wohnung, sei das nötig, sagte Ruth Brand, die Chefin des Statistischen Bundesamts heute bei der Vorstellung der Daten.

München beim Quadratmeterpreis an der Spitze

Erwartbar ist München dabei deutscher Spitzenreiter: Der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter beträgt hier 12,89 Euro, deutlich über dem ohnehin sehr hohen Bayern-Durchschnitt von 8,74 Euro. Auch die Gemeinden rund um das Stadtgebiet liegen auf Spitzenplätzen.

Oliver Heidinger vom Landesbetrieb IT.NRW in Nordrhein-Westfalen unterstreicht, es gebe in der bayerischen Landeshauptstadt sehr wenige günstige Mietwohnungen, aber sehr viele mit einem Quadratmeterpreis von mehr als 16 Euro. Bei fast einem Viertel der Wohnungen werde eine so hohe Miete verlangt. Am anderen Ende Skala tauchen die ländlicheren Regionen auf. Mit 3,19 Euro ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis in der Gemeinde Mähring in der Oberpfalz gerade einmal ein Viertel so hoch.

Grafik: München ist die Mietpreis-Hauptstadt

Regensburg mit den kleinsten Wohnungen

Neben durchschnittlichen Preisen für eine Mietwohnung ist auch die durchschnittliche Größe einer Wohnung, egal von wem bewohnt, in den Zensus-Daten zu finden. Auch hier sind die Unterschiede wieder groß: Während in der Gemeinde Straubing-Bogen durchschnittlich 129 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung stehen, sind es in Regensburg nur rund 76 Quadratmeter. Das liegt deutlich unter dem bayernweiten Durchschnitt: Der liegt bei 100 Quadratmetern.

Kleine Wohnungen werden vor allem für große Familien und andere große Haushalte ein Problem. Die Daten des Zensus geben Hinweise darauf, in welchen Landkreisen es eng für sie werden könnte: Im Landkreis Dachau etwa gibt es vergleichsweise viele Haushalte, in denen mehr als zwei Personen leben, die durchschnittliche Wohnfläche ist aber geringer als etwa in Erlangen-Höchstadt oder Augsburg. In den meisten Landkreisen entwickeln sich die Anzahl großer Haushalte und die Wohnfläche aber parallel.

Grafik: Durchschnittliche Wohnungsflächen in einem Landkreis

Leerstand vor allem in Ostbayern

Der Wohnungsnot steht Leerstand gegenüber: Gemeint sind Wohnungen, die dauerhaft oder vorübergehend nicht genutzt werden, es aber prinzipiell könnten. Besonders viele gibt es davon im Osten Bayerns. In Bayerisch Eisenstein etwa stehen rund 14 Prozent der Wohnungen leer. Als Grund haben die Eigentümer besonders häufig angegeben, dass die Wohnungen nur vorübergehend nicht vermietet sind oder gebaut oder verkauft wird. Anders sieht es in Kirchheim bei München aus: Dort stehen mit 1,46 Prozent besonders wenig Wohnungen leer.

Grafik: Hier stehen besonders viele Wohnungen leer

Weitere Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung werden im Laufe des Sommers veröffentlicht. Unter anderem sind Angaben enthalten, wie in Deutschland zum Stichtag geheizt wurde, wie viele Paare verheiratet sind und wie viele Kinder sie haben.

BR24live-Video: Vorstellung des Zensus 2022

Bayern hat weniger Einwohner als angenommen: Heute wurden die Ergebnisse des Zensus 2022 vorgestellt
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Kay Nietfeld
Videobeitrag

Bayern hat weniger Einwohner als angenommen: Heute wurden die Ergebnisse des Zensus 2022 vorgestellt.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!