Es waren antisemitische Hetzschriften der allerübelsten Art, die Ludwig Thoma in den Jahren 1920/21 für den Miesbacher Anzeiger verfasst hat. Er schrieb die Artikel anonym, aber noch zu seinen Lebzeiten wurde bekannt, dass Thoma der Autor der Hetzbeiträge war. Die letzten 14 Monate seines Lebens überschatten Thomas großes und vielseitiges Werk.
Experten prüfen historisch belastete Straßennamen in München
Ein Expertengremium prüft deswegen aktuell, ob die Ludwig-Thoma-Straße in München-Pasing umbenannt werden soll. Das bestätigte ein Sprecher der Stadt München auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks. Die Kommission beschäftigt sich mit der Umbenennung historisch belasteter Straßen im Stadtgebiet. Da das Gremium nicht öffentlich tage, könne man dazu aber keine weitere Auskunft erteilen.
Auch Schulen in Oberbayern sind nach Thoma benannt
Sollte die Kommission die Empfehlung geben, die Ludwig-Thoma-Straße umzubenennen, muss aber noch der Stadtrat darüber abstimmen. Eine Ludwig-Thoma-Straße gibt es nicht nur in München-Pasing, sondern an zahlreichen Orten in Oberbayern. So in Grünwald, Unterhaching, Markt Indersdorf, Karlsfeld oder in Gilching. Auch etliche Schulen sind nach dem Dichter benannt: beispielsweise in Traunstein, in Prien oder in Dachau, wo Thoma als Rechtsanwalt arbeitete. Dort findet das alljährliche Volksfest auch auf der Ludwig-Thoma-Wiese statt.
"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter fasst für Sie das Wichtigste vom Tag auf einen Blick zusammen - immer montags bis freitags zum Feierabend. So verpassen Sie nichts. Jetzt eintragen und hier anmelden!