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Entwurf für die Regensburger Moschee

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Spatenstich für umstrittene Ditib-Moschee in Regensburg

Am Wochenende erfolgt in Regensburg der Spatenstich für eine geplante Moschee. Es ist Regensburgs erstes islamisches Gebetshaus mit symbolischem Minarett. Die Pläne hatten zuvor bereits für Protest gesorgt, der wird auch diesmal nicht ausbleiben.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Am Samstag ist Spatenstich der neuen Moschee, die in den kommenden Monaten im Osten Regensburgs gebaut werden soll. Bauherr ist der örtliche türkisch-islamische Religionsverein Ditib. Ditib fungiert in ganz Deutschland als Dachverband türkisch-islamischer Moscheegemeinden. Ihm wird politische und religiöse Kontrolle seitens der Türkei nachgesagt.

Kritik an Moscheebau

Unter anderem deshalb war das Bauprojekt in der Vergangenheit wiederholt von verschiedenen Seiten unter Beschuss geraten. Die Wortführerin der Regensburger CSU, die Stadträtin Bernadette Dechant, sagte der "Mittelbayerischen Zeitung" jüngst, ihre Bedenken seien nicht ausgeräumt. Etwa habe sie nach wie vor ein Problem mit Ditib und deren Nähe zum türkischen Präsidenten.

Ähnlich argumentierte der AfD-Bundestagsabgeordnete und bayerische Landesvorsitzende Martin Sichert zu Jahresbeginn. Dechant gab zuletzt wiederholt zu bedenken, dass im Osten Regensburgs gleich mehrere Moscheen ansässig seien, während die Stadtentwicklung dort vernachlässigt worden sei. Darüberhinaus kritisierte sie, dass der Neubau genehmigt worden sei, ohne die Bevölkerung einzubinden. 

Stadt beruft sich auf Religionsfreiheit

Die Ditib-Gemeinde wies diese Kritik zurück. Außerdem sei die Moschee ein Gotteshaus und kein Ort der Politik. Die Gemeinde brauche zudem dringend größere Räumlichkeiten. Die Stadt berief sich in der Debatte auf die Religionsfreiheit. "Religionsgemeinschaften haben ein Recht wie alle anderen auch, Gemeindezentren zu bauen", sagt Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD).

Bau sorgte für Schlagzeilen

Überregional sorgten die Pläne des Neubaus für Schlagzeilen, als die verfassungsfeindliche sogenannte Identitäre Bewegung den Bauplatz für eine Kampagne nutzte: Mitglieder errichteten mehrere Dutzend Holzkreuze, die sie den Opfern islamistischer Terroranschläge widmeten. Die Aktion wurde im Internet verbreitet. Auch die AfD nutze die Moschee-Pläne für ihre Zwecke. Im Internet verbreitete sie Bilder, auf denen das Minarett den Regensburger Dom überragte. Tatsächlich soll es 21 Meter hoch werden und nur der Zierde dienen. Die Türme des Doms sind 105 Meter hoch. Einen Muezzin, also einen Gebetsrufer, wird es nicht geben.

AfD plant Kundgebung

Die AfD hat während des Spatenstichs am Samstag eine Kundgebung in unmittelbarer Nähe angemeldet. Die Polizei rechnet mit 40 bis 60 Teilnehmern. Einem Sprecher zufolge will sie mit ausreichend Kräften vor Ort sein.