Im Landkreis Rottal-Inn macht ein Kultur-Bau-Projekt einen großen Schritt in seiner Entwicklung: die "Alte Post" in Triftern. Der aus Bremen stammende Künstler Bernd Stöcker kaufte sie vor mehreren Jahren und gab nie auf, obwohl damals einige gegen sein Projekt waren. Jetzt eröffnet Stöcker den Stadl der "Alten Post" mit einer Ausstellung.
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Stadl war akut in der Substanz gefährdet
2014, als Stöcker die "Alte Post" gekauft hatte, konnten viele in dem einsturzgefährdeten Gebäude gar kein Potenzial mehr erkennen. Doch während der letzten eineinhalb Jahre wurde die marode Dachkonstruktion aufwendig ersetzt.
Aus statischen Gründen hat der Stadel außerdem einen galerieartigen ersten Stock dazubekommen. Insgesamt bietet er nun 500 Quadratmeter Raum für Neues. Er ist "ein Mehrzweckraum", sagt Künstler Bernd Stöcker:
"Nicht nur für die Bildende Kunst, nicht nur für Bildhauerei. Er ist genauso konzipiert für Musik, Theater, Kino und um darin Feste zu feiern. Es ist ein vielfach nutzbarer Raum entstanden, als Kernpunkt eines kulturellen Treffpunkts." Bernd Stöcker, Künstler
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Das Hauptgebäude der "Alte Post" muss noch warten, bis es saniert wird. Eine Perspektive sei da, aber auch noch einige Steine aus dem Weg zu rollen, so Bernd Stöcker. Der Stadl wird aber nun mit der Ausstellung "Bildhauerfreunde" eröffnet. Gezeigt werden Skulpturen der drei figürlichen Bildhauer Hans Wimmer (gest. 1992), Gerhard Marcks (gest. 1981) und Helmut Heinze.
Ausstellung zeigt Verbundenheit der Bildhauerfreunde
Der regionale Bezug war Stöcker hier wichtig. Der Künstler Hans Wimmer etwa war aus Pfarrkirchen. Er war befreundet mit Gerhard Marcks, sie lernten sich während der Nazi-Zeit in Berlin kennen. Auch der heute 90-jährige Helmut Heinze aus Dresden hatte eine Verbindung zu Wimmer. Die drei figürlichen Bildhauer haben darüber hinaus Gemeinsamkeiten, sagt Bernd Stöcker: "Alle drei sind Bildhauer, die eigentlich so lange an der Figur arbeiten, bis ihre Gefühle und ihre Konzeption und ihre Gedanken in die Figur eingeflossen sind. Und das zweite ist der Bezug zur Antike."
Die kostenlose Ausstellung ist an den Wochenenden zwischen 14 und 18 Uhr geöffnet.