Karosseriebau bei einem bayerischen Automobilhersteller.
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Karosseriebau bei einem bayerischen Automobilhersteller. (Symbolbild)

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Stimmung in bayerischer Wirtschaft besonders schlecht

Stimmung in bayerischer Wirtschaft besonders schlecht

Nirgendwo in Deutschland ist die Stimmung in der Wirtschaft so schlecht wie in Bayern. Das zeigen neue Zahlen des ifo-Instituts. Experten führen das auch auf die Lage bei den Autobauern zurück. Auf dem Arbeitsmarkt steht Bayern etwas besser da.

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Die Stimmung in der Industrie in Bayern ist schlechter als im gesamtdeutschen Schnitt, sagt der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Laut aktuellen Zahlen des ifo-Instituts schätzen bayerische Unternehmer sowohl die aktuelle als auch die künftige Lage sehr viel schlechter ein als es der bundesweite Durchschnitt tut. Die ifo-Experten führen das neben der Lage bei den Autobauern, auch auf die Situationen im Maschinenbau und im Export zurück.

Industrie und Export schwächeln in Bayern

Die Exportaussichten sind in Bayern merklich schlechter als für Gesamtdeutschland, so Wohlrabe. Die weltweite Nachfrage nach bayerischen Maschinen, Autos und anderen Industrieprodukten ist eingebrochen: Im August gingen die Ausfuhren im Zwölf-Monats-Vergleich um 5,2 Prozent auf 16,3 Milliarden zurück, wie das Landesamt für Statistik in Fürth gestern mitteilte. Hart getroffen wurden unter anderem die Maschinenbauer mit einem Exportminus von 10,6 Prozent.

Im Dienstleistungsbereich sei die Stimmung etwas schlechter als bundesweit. In Bayern spielt die Industrie in der Wirtschaft eine größere Rolle als im Bundesschnitt. Auch die bayerische Exportquote ist höher.

Höhere Inflation als im Bundesdurchschnitt

Im laufenden Jahr weisen auch andere Strukturdaten für Bayern einen ungünstigeren Verlauf auf als bundesweit. So sank das Bruttoinlandsprodukt laut Konjunkturbericht im Freistaat real um 0,6 Prozent, während es für Deutschland insgesamt nur um 0,2 Prozent zurückging. Auch die Inflation lag in den letzten Monaten regelmäßig etwas über den bundesweiten Werten.

Arbeitsmarkt nur auf den ersten Blick stabil

Auf dem Arbeitsmarkt steht Bayern nach wie vor deutlich besser da und weist - Stand September - weiter die bundesweit niedrigste Arbeitslosenquote auf. Diese liegt aktuell bei 3,8 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr jedoch sind es rund 33.000 mehr Arbeitslose. Hauptgründe dafür sind nach Einschätzung der bayerischen Arbeitsagenturen die allgemeine wirtschaftliche Lage und der Umbau der Industrie hin zu digitaler und CO2-armer Produktion: "Wir sehen, dass die sehr stark von der Metall- und Elektroindustrie geprägte bayerische Wirtschaft sowohl von der schlechten Konjunkturlage als auch von Transformationsprozessen betroffen ist, und das macht uns Sorge", sagt der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Markus Schmitz.

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