Wohnmobil auf einem Parkplatz vor Bergpanorama.
Bildrechte: BR/Anton Kästner
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Gute Stellplätze zum Campen finden - das versprechen Apps wie park4night.

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Leicht gemacht mit Apps? Die Suche nach dem Camping-Stellplatz

Leicht gemacht mit Apps? Die Suche nach dem Camping-Stellplatz

Campingurlaub ist beliebt wie nie. Dadurch wird es immer schwieriger, Stellplätze zu finden. Apps wie "park4night" versuchen dabei zu helfen. Doch nicht alle sind begeistert von dem Trend, denn die App verleitet so manche zum illegalen Übernachten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Ein kleiner Parkplatz direkt am See, ein Bach mit klarem Gebirgswasser plätschert vorbei, es gibt ein Dixie-Klo und eine große Mülltonne: Die App hat mal wieder nicht zu viel versprochen: Der Platz hat alles, damit Anna mit ihrem Van dort komfortabel übernachten kann. Ihr Auto hat die Psychologin nach dem Studium selbst ausgebaut. Jetzt will sie bis September unterwegs sein, irgendwo "zwischen Südtirol und Skandinavien", sagt sie, bevor es mit der Arbeit losgeht. Mit ihren Camping-Plänen ist Anna nicht allein: Das Reisen im Camper oder Wohnmobil erfreut sich in Deutschland größter Beliebtheit. Rund 42 Millionen Übernachtungen haben deutsche Campingplätze im vergangenen Jahr gezählt.

Stellplatzsuche per App hat viele Vorteile

Anna übernachtet jeden Tag an einem anderen Ort. Schlafplätze findet sie mit der App park4night. Die ist kostenlos, hat aber eine Bezahlversion, die dann ohne Werbung und mit mehr Features wie zum Beispiel Offline-Karten läuft. Alle, die die App nutzen, können ihre Stellplätze in eine Karte eintragen und von ihren Erfahrungen berichten. Für Anna hat das viele Vorteile: Sie kann sich überlegen, wo sie hinfahren will und dann mithilfe der App gezielt nach Schlafplätzen suchen. Oft gibt es Fotos von den Plätzen und Infos darüber, ob der Platz sicher ist. Und ob es legal ist, dort zu übernachten.

Campen in der freien Natur: verboten, aber es gibt Ausnahmen

Besonders diese Frage ist in Deutschland oft gar nicht so leicht zu beantworten – und außerdem abhängig vom jeweiligen Bundesland. Prinzipiell ist Wildcamping, also Campen in der freien Natur, verboten. Gleichzeitig ist es erlaubt, an Plätzen, wo es nicht ausdrücklich verboten ist, für eine Nacht im Wohnmobil zu schlafen, um die Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen. In der Regel geht man dazu von etwa zehn Stunden aus. Und: Es ist ausschließlich erlaubt, dort zu schlafen – nicht, dort zu campen. Vorzelte, Outdoor-Küchen oder Campingstühle vor dem Auto sind also tabu. In Naturschutzgebieten und Nationalparks dagegen ist das Übernachten immer verboten.

Viele Orte, die in der App angezeigt werden, sind kostenlose Stellplätze. Allerdings finden sich in der App auch klassische Campingplätze, wie zum Beispiel der Alpen-Caravanpark Tennsee. Den hätten in den vergangenen Jahren immer wieder Gäste "über die App" gefunden, erzählt Betreiber Andreas Zick. Er sieht Plattformen wie park4night deshalb nicht als Konkurrenz, sondern vielmehr als Möglichkeit, seinen Campingplatz besonders bei jüngeren Leute zu bewerben.

Probleme durch Wildcampende

Allerdings sehen nicht alle den neuen Campingtrend so positiv. Probleme gibt es zum Beispiel am Walchensee: Dort übernachten immer wieder Leute verbotenerweise im Landschaftsschutzgebiet – weil sie durch die App auf den Platz gebracht wurden, erzählt Hans Adlwarth. Er ist Ranger im Walchensee-Gebiet. An manchen Wochenenden, erzählt Adlwarth, sollen es in den vergangenen Jahren über hundert Camper gewesen sein. Von denen hätten einige dann auch noch ihren Müll zurückgelassen und ihr Geschäft im Wald verrichtet.

Gemeinsam mit seinen Kollegen versucht Adlwarth, die Leute davon zu überzeugen, eben nicht am Walchensee wild zu campen. Das funktioniere meistens durch ein freundliches Gespräch. Immer wieder müssten die Ranger aber auch nachts an Wohnmobile klopfen und illegal Übernachtende des Ortes verweisen. "Man muss auch immer sehen: Man ist in einem Schutzgebiet. Der Name kommt ja nicht von irgendwoher. Hier leben wirklich Arten – ob das jetzt Pflanzen sind oder Tiere sind – die vom Aussterben bedroht sind, die wirklich selten sind. Und das ist deren Lebensraum, ihr Schlafzimmer, ihr Wohnzimmer", so Adlwarth.

Es geht um respektvolles Verhalten

Auch Camperin Anna ist es wichtig, dass sie "respektvoll mit dem Platz" umgeht. Dazu gehört für sie zum Beispiel, "dass ich eher noch Müll mitnehme, als dass ich irgendwelchen Müll liegen lasse". Und gegebenenfalls die anwohnenden Leute um Erlaubnis zu fragen, bevor sie sich mit ihrem Van für eine Nacht an einen Ort stellt.

Außerdem verbringt sie nie mehr als eine Nacht am selben Ort - eine Grundregel für alle, die park4night nutzen. Für den nächsten Tag muss sie sich also wieder einen neuen Schlafplatz suchen – wahrscheinlich über die App.

Dieser Artikel ist erstmals am 22. Mai 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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