Danilo Batz hat ein ganz besonderes Händchen für seine Vögel. Das zeigt sich schnell, als der 26-Jährige die Voliere von Uhu-Dame "Samira" betritt. Der sibirische Greifvogel ist ziemlich imposant. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,40 Meter und einem fingerlangen, scharfen Schnabel. Zwischen den beiden scheint das Verhältnis vertraut. Der Uhu pickt neugierig in Danilos Haaren, lässt sich über das Gefieder streichen. Samira ist in der Greifvogelstation "Palmenhorst" aufgewachsen und somit handzahm, dennoch bleibt der große Vogel ein Wildtier und muss mit dem entsprechenden Respekt behandelt werden. Darauf legt Danilo Batz großen Wert.
"Als kleiner Bub hab' ich meinen ersten Uhu gesehen, da hat es mich schon erwischt." Danilo Batz, Greifvogelstation Palmenhorst
Weißgesichtseulen und Bussarde
In Krautostheim im Landkreis Neustadt-Aisch/Bad Windsheim verwirklicht sich Danilo Batz gemeinsam mit seiner Mutter Maria Auer einen Lebenstraum: die eigene Greifvogelstation. Die ersten neun Volieren stehen bereits im Garten. Darin befinden sich echte Hingucker: Weißgesichtseulen, Rotschwanzbussard oder auch Wüstenbussarde. Die meisten Vögel kommen von Züchtern. Maria Auer und ihr Sohn kümmern sich aber auch um Fundtiere. Die werden meist bei ihnen abgegeben. Verletzte Greife, die sonst wohl kaum eine Überlebenschance hätten.
Vogel-Physio für die Auswilderung
Maria Auer bringt einen Turmfalken auf dem Handschuh. Er wurde ihr mit gebrochenem Flügel gebracht. Inzwischen scheint alles gut verheilt. Täglich wird mit dem Vogel trainiert, der Flügel mobilisiert, damit der Vogel bald wieder in Freiheit entlassen werden kann.
Lebensmut nach schwerer Erkrankung
Maria Auer ist in Rumänien aufgewachsen. Schon als kleines Mädchen hat sie allerlei Tiere mit nach Hause gebracht und gesund gepflegt. Von klein auf schöpft sie aus dieser Verbindung Kraft. Auch als sie an Krebs erkrankt und danach noch einen Schlaganfall erleidet, sind es vor allem die Vögel, die ihr wieder Lebensmut geben.
"Die Arbeit mit den Tieren hat mit wieder Sinn und Kraft gegeben!" Maria Auer
Sohn Danilo bestätigt diese nahezu magische Verbindung zu den Tieren. Auch er sei durch schwere Zeiten gegangen, habe einen Burnout durchlaufen. Die Liebe zu seinen Vögeln habe ihn aus dem Loch herausgeholt. Das wolle er nicht als allgemeines Heilmittel für jedermann verstanden wissen, ihm aber habe es geholfen.
"Falknertage" für Interessierte
Mutter und Sohn haben sich beide zum Falkner ausbilden lassen und für ihre Leidenschaft viel eigenes Geld in die Hand genommen. Anders wäre die Auffangstation nicht umsetzbar gewesen. Maria und Danilo wollen ihre Tiere öffentlich zeigen, ein Bewusstsein dafür schaffen, wie faszinierend und vor allem auch schützenswert diese Tiere sind. Bisher finanzieren sie das Projekt über Eigenkapital und Spenden. Bald wollen sie auch "Falknertage" anbieten, an denen jeder nachvollziehen können soll, was diese Vögel ausmache.
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