Mit dem Corona-Lockdown und dem Home-Schooling fertig zu werden ist ein ständiger Kraftakt für Schüler, Lehrer und Eltern. Und für einige Familien wird er manchmal auch zur Zerreißprobe. Sarah Miebach, Sozialpädagogin beim Jugendhilfeträger "Startklar Soziale Arbeit Oberbayern" mit Sitz in Freising, hat Tipps, wie man sich und seine Kinder motivieren kann, um zwischen Schulschließungen, Wechselunterricht, fehlenden Freunden und nackter Existenzangst wichtige Positiv-Kicks zu holen.
Druck rausnehmen und miteinander reden
Druck rausnehmen – gerade auch in der Schule, das ist für Sozialpädagogin Sarah Miebach das wichtigste, das Schüler, Eltern und Lehrer beachten sollten. Um das zu erreichen, müssen alle miteinander reden. Klar, dass dabei vor allem auch die Lehrer gefordert sind, um etwa bei Einzelgesprächen per Videokonferenz auf die Sorgen und Nöte ihrer Schüler einzugehen. Und bevor Eltern am Homeschooling ihrer Kinder verzweifeln, sollten sie sich mit der Schule und den Lehrern in Verbindung setzen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Diese erzwungene, intensivere Kommunikation zwischen Schüler, Eltern und Lehrern sieht Sarah Miebach als einen der positiven Aspekte der Coronakrise.
Auch im Lockdown soziale Kontakte weiterhin pflegen
Soziale Kontakte sind wichtig, vor allem im Lockdown. Statt sich von Langeweile, Rumhängen und Alleinsein in den Schacht ziehen zu lassen, rät Sarah Miebach, aktiv zu bleiben. Raus gehen, sich bewegen und sich – natürlich immer coronakonform – an der frischen Luft mit einem Freund oder einer Freundin zu treffen. Und wenn das nicht klappt, dann, so Sarah Miebach, sei auch ein digitaler Ratsch am Computer immer noch die bessere Alternative zum deprimierten Trübsal blasen.
Mit Kreativität die Abenteuerlust fördern
Geo-Caching, die moderne Art der Schnitzeljagd, weckt selbst bei abgeklärten Teenagern schnell die Abenteuerlust. Die Jagd per Smartphone und GPS nach Positionsdaten und versteckten Hinweisen, immer auf der Suche nach dem versteckten Zielobjekt, kann einen Familienausflug selbst zu Coronazeiten zu einem unterhaltsamen Gemeinschaftserlebnis machen. Und nach ein paar Stunden digitaler Schatzsuche ist es dann auch völlig ok, wenn daheim wieder die Spielkonsole angeworfen wird.
Nicht in der Defizit-Spirale bleiben
Um sich nicht in negativen Gedanken zu verfangen, rät Sarah Miebach: "Raus aus der Defizit-Spirale". Dabei hilft ein Blick auf all die Dinge, die sich trotz Corona positiv entwickelt haben. "Wir sind flexibler geworden, wir haben uns geöffnet, wir sind kreativer geworden", all das, so die Sozialpädagogin und Jugendberaterin, sind gute Gründe auch weiterhin positiv in die Zukunft zu blicken.
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