Nach der Explosion in Rettenbach haben die Einsatzkräfte in der Nacht eine Person leblos aus den Trümmern des eingestürzten Hauses geborgen. Wie ein Sprecher des Bayerischen Roten Kreuzes mitteilte, konnte ein Notarzt nur noch den Tod feststellen. Die Helfer suchten im Scheinwerferlicht zum Teil mit bloßen Händen nach einem siebenjährigen Mädchen und seinem Vater. Gestern Vormittag war das Wohnhaus nach einer Explosion komplett zusammengestürzt. Eine Frau wurde schwer verletzt aus den Trümmern gezogen. Was die Detonation ausgelöst hat, ist unklar.
Suche auch in der Nacht
Insgesamt bis zu 350 Einsatzkräfte hatten am Abend und in der Nacht nach den Vermissten gesucht. Das Technische Hilfswerk baute Scheinwerfer auf, um die Unglücksstelle ausleuchten zu können. Neben Spürhunden waren auch Spezialisten mit einer Kamerasonde im Einsatz. Nach der Räumung von Resten des Daches mit schwerem Gerät mussten sich die Helfer mit den Händen weiter vorarbeiten.
Zunächst hatte die Polizei befürchtet, dass bei der Explosion des dreistöckigen Gebäudes in einem Wohngebiet sogar sieben Menschen verschüttet worden sein könnten - denn so viele Menschen waren als wohnhaft in dem Haus gemeldet: ein kinderloses Paar sowie eine fünfköpfige Familie. Wie sich dann jedoch herausstellte, lebten nur sechs Menschen in dem Haus - eine fünfköpfige Familie und eine alleinstehende Frau. Die Mieterin der Einliegerwohnung und die zwei Buben des Ehepaares waren glücklicherweise nicht zu Hause, die beiden Kinder waren zum Zeitpunkt des Unglücks auf einem Spielplatz.
Ursache für Unglück unklar
Die Ursache für die Explosion ist nach wie vor unklar. Eine Gasexplosion läge nahe, so die Polizei. Das Haus besitzt aber nach derzeitigem Kenntnisstand keinen Gasanschluss. Andere explosive Stoffe wurden in dem Gebäude bislang nicht gefunden. Die Kripo ermittelt und hat bereits gestern Unterstützung von einem Sachverständigen des Landeskriminalamts bekommen.